Badal Burger
Kreuzzug ins Burger-Glück
Wenn das Leben doch immer so einfach wäre – einfach ein paar Kreuze machen, und schon ist er auf dem Weg, einer der grandiosesten Burger, den man je gegessen hat. Die „Speisekarte“im jüngst eröffneten und in kürzester Zeit zum unbestritten beliebtesten Burger-Restaurant Palmas aufgestiegenen Badal Burger direkt am Mercat Olivar ist nämlich gleichzeitig Bestellzettel, auf dem man die gewünschte Burger-Kombi einfach ankreuzt und abgibt. Man kann außerdem die Fleischart und -menge per Kreuzchen wählen
(120 oder 200 Gramm Beef oder Hühnchen; es gibt auch ein vegetarisches Patty) – und natürlich auch den Garpunkt. Die Vorfreude steigt, wenn man sieht, wie
Chef Patrick Battenberg in der offenen Küche werkelt und einen Burger nach dem anderen auf den
Tresen stellt. Sie alle sehen aus, als hätte ein Foodstylist sie gerade in stundenlanger Kleinarbeit für ein Foto-Shooting zurechtgemacht. Der Geruch nach bestem, frisch gegrilltem Angus-Beef, aus dem die Patties gemacht werden, trägt wesentlich dazu bei, dass jeder Burger-Freund schon vor dem Essen in eine Art Ekstase gerät. Ein kleines Hindernis gibt es allerdings: Ohne Reservierung oder Wartezeit auf einen Tisch geht hier gar nichts. Battenberg und seine Freundin und Partnerin Mira Nadal haben den Burgern so illustre Namen gegeben wie „Un dia de chimenea“(bedeutet: ein Tag am Kamin und besteht aus gegrilltem Paprika, Bacon, Cheddar, Guacamole, frittierten Zwiebeln, 9,90 Euro) oder „Ay, dios mio“(Foie gras, Birne, karamellisierte Zwiebel, Ei und Trüffel, 13,90 Euro). Und der Name des Restaurants ist eine Kombination aus Battenberg und Nadal: Badal. Wenn Ihnen der Name Battenberg bekannt vorkommt: Richtig, Patrick ist der kleine Bruder von Marcel Battenberg, der in Port Sóller das Restaurant Es Passeig betreibt, das wir in MALLORCA GEHT AUS! ja alljährlich empfehlen. Das Talent zum Kochen scheint in der Familie zu liegen, denn die Burger bei unserem Testbesuch sind tatsächlich die besten, die wir je gegessen ha- ben – und wir haben schon so einige probiert. Wird man bei den vorgeschlagenen Kombinationen nicht fündig, gibt es die Möglichkeit, mit ein paar Kreuzen einen Burger aus einem Baukastensystem zusammenzustellen. Für Menschen, die gar keine Burger mögen, finden sich außerdem einige Salate (6,50 bis 8,50 Euro) und Vorspeisen wie Burrata mit Tomaten-BrotSalat (6,90 Euro) auf der Karte. Davon sahen wir die letzte, äußerst appetitlich anmutende Portion über den Tresen gehen. Schade, beim nächsten Mal. Also konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, machen unsere Kreuze neben dem „Tag am Kamin“, und meine Begleiterin baut sich einen ganz klassischen Burger mit Bacon und Cheddar. Dann setzen wir noch ein paar Kreuze neben normale und Süßkartoffel-Fries, zu denen es jeweils zwei Saucen gibt (3,90 Euro), und stellen knapp zehn Minuten später fest, dass die Burger noch besser schmecken, als sie aussehen. Saftiges, perfekt auf den Punkt gegartes Fleisch, knusprige aber nicht zu harte Buns, Salat, wie er frischer nicht geht und hausgemachte Saucen zu den knusprigen, aber nicht die Spur fettigen Pommes. Apropos Saucen: Neun Variationen wie etwa Kimchi-Mayo, Bone-suckin’ oder Chorizo-Hollandaise stehen zur Wahl. Wer da nichts findet, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Obwohl wir schon gut gesättigt sind, müssen wir noch zwei Tagesdesserts probieren: Panna cotta mit Maracuja und einen geschichteten Lemon Pie. Sie sind genau richtig portioniert für ein Dessert nach einem Burger, kommen in kleinen Gläschen daher und schmecken bombastisch gut (je 3,50 Euro). Gäbe es jetzt noch eine Bewertungskarte, würden wir sicherlich ein Kreuzchen auf der Zehn machen. Badal Burger ist ein definitives Muss für jeden Burger-Fan, der in Palma unterwegs ist. coni