Mallorca geht aus!

Port Verd del Mar

Lage, Lage, Lage

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Die Nordostküs­te Mallorcas bietet eine Menge an schönen Ausblicken. Es lohnt sich immer wieder, hier oder dort zu verweilen, den Blick übers Meer schweifen zu lassen. Manchmal lockert ein in Sichtweite befindlich­er Hafen oder ein kleiner Ort an der Küste die Optik auf. So lässt es sich träumen. Von unbeschwer­tem Leben, von zwölf Monaten Sonne im Jahr, sorgenfrei, ach. Und so kommt es, dass sich auch an der Nordostküs­te zahlreiche Deutsche niedergela­ssen haben, die nicht nur für ein paar Wochen dem regnerisch­en Heimatland entfliehen wollen. Einer dieser Fluchtpunk­te, der deutschen Schlechtwe­tterflücht­lingen Unterschlu­pf anbietet, ist der Apartments Club Port Verd in Son Servera, in dem man sich für zwölf Monate am Stück ein Apartment mieten kann. Zu Füßen des Apartmenth­auses, direkt am Meer gelegen, betreibt Eigentümer Hubert Lehmann das dazu gehörende Restaurant, das Port Verd del Mar. Das Konzept des Restaurant­s ist schnell erfasst: Man hat eine fantastisc­he Aussicht aufs Meer und sitzt dabei in weißem Mobiliar – entweder auf der Terrasse in Clubmöbeln, oder, wenn es zu kalt dafür ist, im Inneren des Restaurant­s, bei Bedarf erwärmt von einem mobilen Heizkörper. Als wir das Port Verd aufsuchen, ist es leider schon dunkel und zu kalt für die Terrasse. Die Clubstühle und die Tische sind zudem noch nicht für den Außenbetri­eb hergericht­et. Deshalb verpassen wir das Beste hier: die tolle Aussicht aufs Meer und die Küste. Wir werden von der freundlich­en, Deutsch sprechende­n Bedienung ins Restaurant gebeten. Ein Tisch ist für uns reserviert. Der schönen Aussicht beraubt, können wir uns auf Service und Essen konzentrie­ren. Das kann ja auch Vorteile haben. Ein erster Pluspunkt für den Service: Unsere Bitte, die Gerichte nacheinand­er zu bringen, damit wir sie alle teilen können, wird erfüllt.

Zunächst überfliege­n wir die Weinkarte, die sich internatio­nal gibt. Weiße sind ab 22, Rote ab 23 Euro pro Flasche zu haben, glasweise werden die Tropfen ab 4,50 Euro ausgeschen­kt. Da die Tagessuppe bereits aus ist, starten wir unsere kulinarisc­he Reise an diesem Abend mit der mallorquin­ischen Maispoular­denbrust an Salaten der Saison, Honig-Senfdressi­ng und gebratenen Mandeln für 13,50 Euro. Der Salat ist, wie wir feststelle­n, zusätzlich mit zwei großen Bacon-Stücken belegt. Das Fleisch im Salat ist zart. Garniert wird das Ganze mit einigen Früchten, darunter Melone, Ananas, Sternfruch­t und Erdbeeren. Dem Salat folgen aus der Auswahl „Pastaliebe“die Tagliatell­e mit Büffelmozz­arella, Pinienkern­en, Kirschtoma­ten, Pesto und Rucola für 11,50 Euro. Was soll man sagen: Es ist Pasta, nicht besonders raffiniert zubereitet. Und vielleicht irren wir uns, vielleicht tun wir dem Koch sogar Unrecht, aber wir haben Zweifel daran, dass es sich bei dem weißen, zähen Käse, der an den Rändern um die Tagliatell­e herum drapiert ist, tatsächlic­h um Büffelmozz­arella handelt. Wir würzen die Tagliatell­e mit ordentlich Pfeffer nach. Als Hauptgeric­ht teilen wir uns „Unser beliebtes Schnitzel im Knusperman­tel mit lauwarmem Kartoffel-Gurkensala­t und Preiselbee­ren“für 19 Euro. Der Chef verspricht ehrlicherw­eise kein Original Wiener, deshalb sollte man es auch nicht erwarten. Was uns serviert wird: zwei auf Salat gehäufte sehr große Schnitzel mit dicker Panade, dem Knusperman­tel eben. Der Kartoffel-Gurkensala­t enthält erstaunlic­herweise Gewürz- und keine Salatgurke­n, dafür aber auch Apfelstück­chen. Unter dem Strich ist es kein Feinschmec­kergericht, aber man wird wirklich mehr als satt. So beenden wir den Abend eben ohne Nachtisch. Unser Fazit: Wer gerne bei gutem Wetter direkt am Meer auf weißen Möbeln die Aussicht genießen möchte, ist hier prima aufgehoben. Suppen ab

5,50 Euro (falls die Tagessuppe verfügbar ist), Vorspeisen von zwölf bis 17 Euro und Fleischger­ichte von 17,50 bis 39 Euro – Preise wie diese sind auf der Insel nicht ungewöhnli­ch. Die Karte bietet zudem natürlich eine ausreichen­de Auswahl an Fischgeric­hten, die vergleichs­weise bezahlbar sind (19,50 bis 23,50 Euro). Beliebt sollen die Flammkuche­n aus dem Steinofen sein (9,50 bis 18 Euro). Vielleicht testen wir sie beim nächsten Mal. Bei schönem Wetter auf der Terrasse. mva

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