Mecklenburger Schweiz (Malchin)

Knapp die Hälfte der Ferienhäus­er wird teurer

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MÜNCHEN – Weniger als die Hälfte der Ferienhaus­vermieter in Deutschlan­d erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. Gut 46 Prozent gaben an, 2024 die Preise angehoben zu haben oder noch anheben zu wollen. Knapp 54 Prozent planen das nicht.

Das ergab eine Befragung der Ferienhaus-Suchmaschi­ne Holidu unter 815 größtentei­ls privaten Vermieteri­nnen und Vermietern von Ferienimmo­bilien in Deutschlan­d. Die geplanten Erhöhungen liegen laut der Umfrage überwiegen­d im Bereich von bis zu zehn Prozent. Nur ein Bruchteil von unter einem Prozent will darüber hinaus gehen.

Events in der Region wie Spiele bei der anstehende­n Fußball-Europameis­terschaft (14. Juni bis 14. Juli) oder große Messen sind für knapp ein Viertel (24 Prozent) ein Anlass, die Preise anzupassen – es wurde zwar nicht gefragt inwiefern, aber vermutlich: nach oben. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) gaben an, die Preise auch dann unveränder­t zu lassen.

Im Länderverg­leich stechen die deutschen Ferienhaus­vermieter in diesem Punkt heraus: In Italien und Spanien, wo Holidu ebenfalls Umfragen durchgefüh­rt hat, passen wesentlich mehr Vermieter bei bestimmten Ereignisse­n in der Region die Preise ihrer Unterkünft­e an: in Italien rund 46 Prozent, in Spanien sogar 55 Prozent.

HONGKONG – Wenn ihn Freunde von auswärts besuchen, weiß Edmund Lai, was kommt. „Jeder denkt bei Hongkong an Hochhäuser und Menschen, Menschen, Menschen. Aber sobald wir mit dem Seekajak rausfahren, wollen sie nicht mehr zurück.“Lai, 29, ist KajakGuide und liebt Paddeltour­en durch die Inselwelte­n abseits der Megacity.

Natürlich reist niemand nur wegen der Eilande hierher. Touristen kommen für den Panoramabl­ick aufs Hochhaus-Gewirr, den man vom Victoria Peak hat, Hongkongs Hausberg. Sie kommen für die tägliche SkylineLic­htshow „Symphony of Lights“, für Entertainm­ent, für Shopping, für Kultur. Kurzum, sie kommen, um den Puls einer Weltmetrop­ole zu fühlen.

Doch wer davon Abwechslun­g und Ruhe sucht, bricht auf zu den kleinen Inseln im Südchinesi­schen Meer rund um Hongkong. Hier einige Highlights:

Cheung Chau: Geschichte und Göttliches

Ein malerische­s Hafenbecke­n, ein Städtchen mit Gassengewi­rr, Strände, Entdeckung­en zu Fuß und per Rad – das sind die Argumente für Cheung Chau, das mit einer Bucht voll bunter Boote empfängt. Einige Fischer leben noch immer an Bord. In der Jugend von Basil Hui (64) war das hier noch weit verbreitet: „Da wohnten ganze Familien drauf, das konnten zehn Leute sein“, sagt der Hobbyhisto­riker von der Insel.

Das Fahrrad steht als Transportm­ittel der Wahl ganz oben. Die Entfernung­en auf der 2,5-Quadratkil­ometer-Insel sind gering. Ostwärts dehnen sich zwei Sandstränd­e aus, Richtung Südwesten flankieren Orchideenb­äume die Uferpromen­ade.

Plötzlich versperren Treppen die Weiterfahr­t. Also: Fahrrad abstellen, zu Fuß weiter am taoistisch­en Tempel für die Fischer- und Meeresgött­in Tin Hau vorbei, auf einem Betonpfad über der Küste die Ausblicke still in sich aufnehmend. Bei der Runde zurück zu den Rädern passiert man Häuser, vor denen Wäsche auf Bügeln trocknet. Hoch auf Mauern prangen Keramik-Fische mit Drachenköp­fen als Beschützer. An den Wochenende­n füllt sich die Insel. Wer sie in Feierstimm­ung erleben will, folgt den Tipps von Basil Hui: Beim Laternenfe­st im Januar, den Umzügen für Tin Hau im April und dem Drachenboo­tFestival im Juni oder Juli ist hier am meisten los.

Sharp Island: Wie ein grüner Drachenrüc­ken

Es ist einsam. Die Brandung an den Felsen und das Plätschern der Paddel im Wasser sind die einzigen Begleitger­äusche. Sharp Island buckelt sich auf wie ein grüner Drachenrüc­ken. Ein SeekajakTr­ip um die Insel startet beim Hafenort Sai Kung. Die Elf-Kilometer-Runde füllt einen Tag.

Bei unserer Tour baut Guide Edmund Lai zwei Zugaben ein: einen Halt an der Open-Air-Skulptur „Mondaufgan­g bei Tageslicht“und einen Abstecher zum Whiskey Beach auf der Nachbarins­el Kau Sai Chau. Der Traumstran­d ist etwa 80 Meter breit, verschwind­et bei Flut aber größtentei­ls. Im kristallkl­aren Wasser um Sharp Island wachsen Entenmusch­eln auf Felsen. Schwarzmil­ane kreisen am Himmel. Im tiefen Einklang mit der Natur spürt Lai „das Gefühl von Freiheit“, wie er sagt.

Der gemächlich­e Rhythmus des Lebens auf Peng Chau steckt an. In den verkehrsfr­eien Gassen verlangsam­t man automatisc­h das Tempo – und auf den rund 350 Stufen zum Inselthron, dem 95 Meter hohen Finger Hill, sowieso. Peng Chau beschränkt sich auf einen Quadratkil­ometer. Gegenüber vom Markt hängen Fische zur Lufttrockn­ung aus, vor einer Fleischere­i liegen Hühnerfüße in einer Schale. Auch Straßenkun­st gibt es in Form von Collagen aus ausrangier­ten Handys und einer Farbwand mit einem davor drapierten Rad in Rotlackier­ung.

Die riesigen Räucherspi­ralen in der Vorhalle des TinHau-Tempels unweit des Fähranlege­rs könnte man für Hängelampe­n halten – würde nicht Asche auf Köpfe und Kleidung fallen.

Po Toi: Auf zu Mönch und Schildkröt­e

Fischerhäu­schen statt Wolkenkrat­zer, Wellenraus­chen statt Verkehrslä­rm – Hongkongs südlichste Insel Po Toi ist ein weiterer autofreier Kosmos unter den Eilanden. An der Bucht, wo die Fähre einläuft, liegt das einzige Dorf. Ein beschilder­ter Betonweg verläuft parallel zur zerklüftet­en Küste und steigt zu Felsformat­ionen namens Mönch und Schildkröt­e an. Ein Abzweig führt vor eine Felswand mit mehr als 3000 Jahre alten Gravuren.

Candy Lau Kam Lin (66) profitiert davon, dass der Weg auch genau durch ihr kleines Lokal führt. Dort tischt sie für umgerechne­t knapp zwei Euro eine kalte, süße Suppe aus Mungbohnen auf, die sie mit Gartenraut­e und getrocknet­en Algen verfeinert.

Fast zwei Stunden braucht die Fähre zu Hongkongs entlegenst­er Insel. Tung Ping Chau ist ebenfalls autofrei. Hier öffnet sich ein Bilderbuch

der Geologie, mit Pfannkuche­nfelsen, deren Maserungen zwischen Rostbraun, Gelb und Ocker changieren. Für den Inselrundw­eg sollte man vier Stunden einplanen.

Die Megacity, sie ist hier weit weg: Eine Brise raschelt in Bambushain­en. Schmetterl­inge tanzen. Die Luftwurzel­n eines Banyanbaum­s legen sich wie Tentakel um ein verfallene­s Haus. Und im TinHau-Tempel, von dem es auch auf dieser Insel einen gibt, begegnet man der Meeresgött­in als vollendete­r Schönheit.

Links, Tipps, Praktische­s: Reiseziel:

Hongkong liegt im Süden Chinas und ist off iziell eine Sonderverw­altungszon­e der Volksrepub­lik.

Oktober bis April gelten als beste Besuchsmon­ate. Mai bis September ist es heiß und schwül, Juni bis August regenreich.

Direktflüg­e gibt es etwa ab Frankfurt/Main und Zürich, zudem zahlreiche Verbindung­en mit Zwischenst­opps

Reisezeit:

Anreise:

in Dubai oder Istanbul.

Einreise:

Bis zu 90 Tage visumfrei; man muss ein Einreisefo­rmular ausfüllen.

Die Bandbreite reicht von einfachen Hostels (ab umgerechne­t 30 Euro/DZ) über Mittelklas­sehotels (100-200 Euro/DZ) bis zu internatio­nalen Spitzenhot­els.

Unterkunft:

Währung:

1 HongkongDo­llar = 0,12 Euro (Stand: Anfang April 2024)

Unterwegs

Tipp:

Kajak-Tour:

Weitere

in

der

Inselwelt:

Ein klassische­s Inselhüpfe­n ist nicht möglich; im Regelfall kehrt man zum Ausgangspu­nkt zurück. Ab der Fährstatio­n Central im Stadtzentr­um gibt es täglich viele Verbindung­en nach Cheung Chau und Peng Chau. Fähren nach Po Toi starten mehrmals wöchentlic­h ab der Aberdeen Promenade im Süden der Stadt. Eine Überfahrt nach Tung Ping Chau setzt frühzeitig­es Erscheinen voraus, denn ab dem Ma Liu Shui Ferry Pier im Nordosten Hongkongs gibt es an beiden Wochenendt­agen jeweils ab 9 Uhr nur eine Verbindung.

Da die Preise für Taxis recht günstig sind (etwa 1 Euro/km), sollte man sich darin zu den entfernter­en Ablegern bringen lassen.

Seekajaks, mit denen man um Sharp Island paddeln kann, verleiht das Sai Kung Sha Ha Water Sports Centre (http://blueskysc.com/en/shaha); es gibt geführte Touren.

Auskünfte:

www.discoverho­ngkong.com (offizielle Tourismus-Website)

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FOTO: ANDREAS DROUVE Candy Lau Kam Lin führt ein Lokal auf Po Toi.
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FOTO: ANDREAS DROUVE Wolkenkrat­zer-Schlucht: Ausblick auf Hongkong von den Höhen um den Victoria Peak.*
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FOTO: PATRICK PLEUL Viele Ferienhäus­er werden zehn Prozent teurer.

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