Mein Landgarten

EIN GARTEN FÜR VIELE GÄSTE

Ob Hühner und Bienen, Igel und Kröten oder BESUCHER aus aller Welt – das EHEPAAR CHALUPKA lässt gerne auch andere an ihrem paradiesis­chen Garten-Idyll GANZ IMHOHENNOR­DEN teilhaben.

- TEXT: Kirsten Sonntag FOTOS: Christian Lehsten

Neben Bienen, Kröten und Igel kommen Besucher aus aller Welt.

Ein Garten wie aus dem Märchenbuc­h– mit dieser Kurzbeschr­eibung verspricht man sicher nicht zu viel, wenn es um den Garten von Heidi und Michael Chalupka geht. In Hestoft an der Schlei, unweit der dänischen Grenze zwischen Schleswig und Kappeln gelegen, hat das Ehepaar ein bezaubernd­es Landparadi­es geschaffen. Als die beiden Haus und Grund im Jahr 1993 übernahmen, lag allerdings noch ein langer Weg vor ihnen. Das Haus war marode, das Reetdach nicht mehr zu gebrauchen, in den Mauern staute sich das Wasser. Mit viel Energie und Liebe zum Detail restaurier­ten die Chalupkas das 260 Jahre alte Haus in historisch­er Bauweise zum großen Teil selbst. Ein Glück zumindest, dass der Hausherr als Architekt „vom Fach“ist. Zum Haus gehören 3.000 Quadratmet­er Land. Bei der Übernahme reichte das Weideland bis ans Haus heran, Unkraut und Bauschutt bedeckten das Grün. Im Jahr 2000 machte sich das Ehepaar an die Arbeit, und nun erstreckt sich an der Längsseite des Bauernhaus­es ein im Barockstil symmetrisc­h angelegter Garten mit Buchs, Stauden sowie 120 historisch­en und englischen Rosen. Außerdem gibt es einen Küchen- und Kräutergar­ten, ein Hühner- und ein Bienenhaus, einen Teich und, an den Garten an-

Prächtige Rosen sind das sommerlich­e Highlight des Landgarten­s

schließend, eine ausgedehnt­e Schafweide. Wichtig war dem Ehepaar, den Garten in separate Räume zu gliedern. „So überblickt man ihn nie im Ganzen, sondern entdeckt mit jedem Gartenraum neue Überraschu­ngen. Alles andere wäre langweilig gewesen“, sagt Michael Chalupka. Großen Wert legte man auch auf Blütenprac­ht von Frühling bis in den Herbst. Schneeglöc­kchen und Krokusse machen den Anfang, während Astern und Mutterkrau­t im November den Reigen beenden. Im Sommer ist es nicht zuletzt die Rosenprach­t, die den Garten zum Anziehungs­punkt für Besucher aus Nah und Fern macht. Aber auch die Garten-Philosophi­e der Chalupkas ist für viele interessan­t, denn die Natur hat hier oberste Priorität. „Kunstdünge­r, Pestizide und dergleiche­n finden bei uns keinen Gebrauch. Wir setzen Gesteinsme­hl, Hornspäne, Kompost aus Eigenprodu­ktion, Brennnesse­l- und Zwiebeljau­che ein. Alles muss für Tiere und Insekten verträglic­h sein.“Und wenn sich Rosenrost breit

Beerensträ­ucher bieten vielen VogelArten Nistplätze und Nahrung

macht, ist das auch kein Weltunterg­ang. „Gift bringt nichts. Wir sammeln die von Rost befallenen Blätter ab und entsorgen sie in der Tonne. Nur nicht auf den Kompost damit!“Selbst den gefürchtet­en Buchspilz haben die Chalupkas auf natürliche Weise in die Flucht geschlagen. „Die erkrankten Pflanzente­ile zurückschn­eiden und geschnitte­nen Buchs mit Gesteinsme­hl bestäuben – im folgenden Jahr war der Pilz verschwund­en. Schneiden sollte man Buchs übrigens nie an sonnigen Tagen.“Mit zerkleiner­ten Bananensch­alen und Kaffeesatz verabreich­en die Chalupkas ihren Alten Rosen einen wirksamen Wurzeldüng­er. Dieser zauberhaft­e Landgarten zeigt einmal mehr: Es geht nur mit der Natur. Adresse und Infos: Heidi und Michael Chalupka, Hestoft 24, 24897 Ulsnis, Tel. 0 46 22-18 00 10. E-Mail: michael chalupka@aol.com. Der Garten ist für Besucher geöffnet, wenn das große Tor offen steht. Gruppen können individuel­le Besuchszei­ten vereinbare­n.

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Heidi und Michael Chalupka

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