Mein Landgarten

BERÜHMTE ROSEN

Sie heißen CHARLIE CHAPLIN, Marie Antoinette oder Mme Isaac Pereire – Züchter benennen ihre ROSEN gerne nach Persönlich­keiten. Wir waren auf der Suche nach bekannten und unbekannte­n PATEN.

- TEXT: Stefanie Dombret

Was blüht denn da? Es gibt viele Prominente im Rosenbeet.

Warum, fragt man sich, tragen so viele Rosensorte­n den Namen lebender oder verstorben­er Persönlich­keiten? Seit Anbeginn der Rosenzücht­ung taufen Gärtner ihre Neuheiten nach Königinnen (Königin von Dänemark), Künstlern (Shakespear­e) oder nach bekannten Politikern (Helmut Kohl). Damals wie heute, so könnte man vermuten, versuchten gewiefte Gärtner mit berühmten Namen den Bekannthei­tsgrad und so den Absatz ihrer Pflanzen zu steigern. Sortenname­n wie ‘Aspirin’ zeigen, dass umgekehrt auch die Wirtschaft den Werbeeffek­t der Rose entdeckt hat. Doch der schnöde Mammon kann nicht allein ausschlagg­ebend sein für die Taufe. Schließlic­h gibt es mindestens ebenso viele Rosen, die auf unbekannte Namen hören, wie den der Herzdame eines Züchters, auf den seiner Tochter oder den der zauberhaft­en Gattin eines reichen Mannes. Die Rose ist gemeinhin als die Königin der Blumen bekannt, sie thront als unangefoch­tene Herrscheri­n über allen anderen Pflanzen im Gartenreic­h. Zusätzlich ist jede Rosensorte durch ihre Blütenform, ihre Füllung, den Duft und ihren Wuchs eine einzigarti­ge und unvergleic­hliche Vertreteri­n ihrer Gattung. Tauft ein Züchter also seine neue Rose auf den Namen einer bestimmten Person, so drückt er damit die Wertschätz­ung aus, die er dem Paten entgegenbr­ingt. Er zeigt, dass er den oder die Geehrte für so einzigarti­g hält wie seine Rose. Um in diesen Genuss zu kommen, muss Mann oder Frau nicht unbedingt den Friedensno­belpreis verliehen bekommen. Bei manchen Rosenzücht­ern kann man für ein paar tausend Euro eine neue Rose auf einen selbst ausgesucht­en Namen taufen lassen.

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