CHARLIE CHAPLIN: LUSTIGER TRAMP UND MELANCHOLISCHER HERZENSBRECHER
Obwohl Charlie Chaplin vor allem für seine unvergleichliche Komik berühmt ist, mag man ihm ein sonniges Gemüt nicht so recht attestieren – auch wenn die nach ihm benannte sonnengelbe Edel-Rose eine solche Inspiration für die Taufe vermuten lässt. Vielmehr war das Typische am „Tramp“, jener abgerissenen Figur, die er in fast allen seinen Filmen spielte, dass in ihr Komik und Weltschmerz, Heiterkeit und Melancholie verschmolzen. Doch das, was Chaplin vor allen anderen tragikomischen Helden auszeichnete, war die tänzerische Leichtigkeit seiner Darstellungen. In den USA war der liberale britische Filmemacher vielen ein Dorn im Auge. Schon durch die spöttische Hinterfragung der Gesellschaftsordnung geriet man in den 1940ern in den Verdacht Kommunist zu sein. Nach einer England-Reise im Jahr 1952 wurde Chaplin die Wiedereinreise in die USA untersagt, er zog in die Schweiz. 20 Jahre danach ehrte ihn Hollywood mit dem Oscar für sein Lebenswerk.