Mein Landgarten

Die „Göttin des Regenbogen­s“macht ihrem Namen alle Ehre.

Dank der Bemühungen von passionier­ten Züchtern und Gärtnern zeigt sich die Iris mittlerwei­le in Farbschatt­ierungen von erdigem Terrakotta bis hin zu Blauschwar­z. Eine Farbpalett­e, mit der man Gartenbild­er malen kann.

- TEXT: Andrea Franz FOTOS: Staudengär­tnerei Gräfin von Zeppelin, u.a.

Ihre Liebhaber überschlag­en sich mit Lobesworte­n, wenn es um die Gestalt gewordene Göttin des Regenbogen­s, die Iris, geht. Genauer gesagt – die Hohe Bart-Iris mit einer Fan-Gemeinde aus aller Welt: Sie sei widerstand­sfähig, ja fast „unsterblic­h“, und blühe jedes Jahr zuverlässi­g, wenn man sie erst mal in gut drainierte Erde an einem sonnigen Fleck gesetzt hat. Schon seit dem 16. Jahrhunder­t wird sie als Zierpflanz­e angebaut. Vermutlich wegen ihrer attraktive­n Blüte und guter Eigenschaf­ten wie Langlebigk­eit und Robustheit. Ihre augenfälli­ge Blütenform mit drei Hängeblätt­ern und drei aufrecht stehenden „Domblätter­n“diente als Vorbild für die „Fleur-de-Lis“, die Schwertlil­ie, symbolträc­htige

Wappenblum­e der Bourbonen. Auf einem Hängeblatt befindet sich der namengeben­de „Bart“aus bunten Haaren. Die Hohe Bart-Iris erreicht mit 120 cm eine stattliche Höhe und blüht ab Ende Mai. Ihre nächsten Verwandten, die Mittelhohe und Niedrige Bart-Iris sowie die ZwergSchwe­rtlillien decken einen Blühzeitra­um von etwa Mitte April bis Juni ab. Die beste Pflanzzeit liegt zwischen Juli und September, dann haben die Rhizome bis zum Frost noch genug Zeit, Wurzeln zu schlagen. Neben der BartIris, die als Leitstaude gerne den Ton in der sonnigen Rabatte angibt, stehen die heimische Sumpf-Schwertlil­ie oder die Wiesen-Schwertlil­ie lieber am feuchten Standort. Die Steppen-Schwertlil­ie – ihr Name verrät es schon – kommt hingegen gut mit Trockenhei­t zurecht. Wer der Regenbogen-Göttin leidenscha­ftlich verfallen ist, kann sie nach dem Prinzip „aus eins mach zwei“vermehren. Dazu werden die Wurzelstöc­ke nach der Blüte mit einem Messer geteilt und flach wieder eingegrabe­n. Diese Verjüngung­skur verordnet man auch älteren Rhizomen, die über die Jahre blühfaul geworden sind.

 ??  ?? WILDFORMEN sind im Blütenaufb­au etwas reduzierte­r und von geringerer Größe. Farblich spielen sie eine Klaviatur in Pastell.
WILDFORMEN sind im Blütenaufb­au etwas reduzierte­r und von geringerer Größe. Farblich spielen sie eine Klaviatur in Pastell.
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Staudenmoh­n und Bart-Iris passen gut zusammen. PFLANZPART­NER
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ERDIGES LACHS und gesprenkel­te Blütenblät­ter – ein züchterisc­her Erfolg.
 ??  ?? SCHILLERND­E PRACHT An der Sorte ‘Intrépide’ erkennt man gut, warum die Iris nach der Göttin des Regenbogen­s benannt ist.
SCHILLERND­E PRACHT An der Sorte ‘Intrépide’ erkennt man gut, warum die Iris nach der Göttin des Regenbogen­s benannt ist.
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 ??  ?? FAUSTREGEL­N Je kleiner die Pflanze wächst, desto früher blüht sie. Und: Je größer die Blüte, desto wetteranfä­lliger.
FAUSTREGEL­N Je kleiner die Pflanze wächst, desto früher blüht sie. Und: Je größer die Blüte, desto wetteranfä­lliger.
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Blüte Bewundern Sie die Iris- Zeppelin in der Staudeng ärtnerei

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