Die „Göttin des Regenbogens“macht ihrem Namen alle Ehre.
Dank der Bemühungen von passionierten Züchtern und Gärtnern zeigt sich die Iris mittlerweile in Farbschattierungen von erdigem Terrakotta bis hin zu Blauschwarz. Eine Farbpalette, mit der man Gartenbilder malen kann.
Ihre Liebhaber überschlagen sich mit Lobesworten, wenn es um die Gestalt gewordene Göttin des Regenbogens, die Iris, geht. Genauer gesagt – die Hohe Bart-Iris mit einer Fan-Gemeinde aus aller Welt: Sie sei widerstandsfähig, ja fast „unsterblich“, und blühe jedes Jahr zuverlässig, wenn man sie erst mal in gut drainierte Erde an einem sonnigen Fleck gesetzt hat. Schon seit dem 16. Jahrhundert wird sie als Zierpflanze angebaut. Vermutlich wegen ihrer attraktiven Blüte und guter Eigenschaften wie Langlebigkeit und Robustheit. Ihre augenfällige Blütenform mit drei Hängeblättern und drei aufrecht stehenden „Domblättern“diente als Vorbild für die „Fleur-de-Lis“, die Schwertlilie, symbolträchtige
Wappenblume der Bourbonen. Auf einem Hängeblatt befindet sich der namengebende „Bart“aus bunten Haaren. Die Hohe Bart-Iris erreicht mit 120 cm eine stattliche Höhe und blüht ab Ende Mai. Ihre nächsten Verwandten, die Mittelhohe und Niedrige Bart-Iris sowie die ZwergSchwertlillien decken einen Blühzeitraum von etwa Mitte April bis Juni ab. Die beste Pflanzzeit liegt zwischen Juli und September, dann haben die Rhizome bis zum Frost noch genug Zeit, Wurzeln zu schlagen. Neben der BartIris, die als Leitstaude gerne den Ton in der sonnigen Rabatte angibt, stehen die heimische Sumpf-Schwertlilie oder die Wiesen-Schwertlilie lieber am feuchten Standort. Die Steppen-Schwertlilie – ihr Name verrät es schon – kommt hingegen gut mit Trockenheit zurecht. Wer der Regenbogen-Göttin leidenschaftlich verfallen ist, kann sie nach dem Prinzip „aus eins mach zwei“vermehren. Dazu werden die Wurzelstöcke nach der Blüte mit einem Messer geteilt und flach wieder eingegraben. Diese Verjüngungskur verordnet man auch älteren Rhizomen, die über die Jahre blühfaul geworden sind.