BUNTE SCHREBERGÄRTEN
Bunt gestrichene Lauben, farbenfrohe Blüten und viel Gemüse – die zauberhaften KLEINGARTENANLAGEN in Landskrona im Süden Schwedens sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Bunt gestrichene Lauben, viel Gemüse und farbenfrohe Blüten – Gärten, die man kennen sollte.
In Landskrona ist die Zeit im Jahr 1900 stehen geblieben.
Schrebergärten, so typisch deutsch sie uns erscheinen mögen, findet man auch in vielen anderen europäischen Ländern, so zum Beispiel in Schweden. Besonders schöne und alte Kleingartenanlagen präsentieren sich im südschwedischen Landskrona nahe der Universitätsstadt Lund. Die um 1900 in der Nähe der historischen Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert gegründeten Gartenkolonien verbinden praktisches, naturnahes Nutzgärtnern mit opulenter Blütenpracht. Die Schrebergärtner wissen, wie wohltuend es ist, sich mit farbenfrohen Blumen, selbst gezogenem Gemüse und alten Obstbäumen zu umgeben. Außerdem sind Schrebergärten ein Weg zu einer intakten, lebenswerten Umwelt. Und vielleicht ticken hier in Landskrona die Uhren ein wenig langsamer als in der Alltagshektik anderer Städte. Man weiß, dass das Pflanzen, Pflegen und Ernten, die Lektüre im Schatten der Obstgehölze, das Beobachten der Bienen beim Nek- tarsammeln, einfache Mahlzeiten unter freiem Himmel und der gemütliche Plausch über den Gartenzaun hinweg eine hohe Lebensqualität haben. Jeder Garten ist eine individuelle kleine Welt für sich, Ausdruck dessen, was den Besitzern lieb und wichtig ist, ein Zeichen der Selbstverwirklichung und eventuell auch ein klein wenig persönliche Anarchie. Hier kann jeder nach seinem ureigenen Instinkt säen, pflanzen und ernten, was er möchte. Ob Ton in Ton oder kunterbunt, auch die Farbwelten variieren von Gärtchen zu Gärtchen. Und doch ordnet sich hier alles einem großen Plan unter. Landeigentümer und Betreiber ist der schwedische Staat, der auch die Regeln vorgibt. Die Häuschen müssen unter einer Grundfläche von 35 Quadratmetern bleiben; Hecken und Zäune dürfen 1,30 Meter nicht überschreiten. Die einst aus etwa 200 kleinen Gebäuden bestehende Anlage umfasst aktuell 122 Lauben unterschiedlichen Alters; das Versammlungshaus ist in einem 200 Jahre alten Nebengebäude
der Befestigungsanlagen untergebracht, das der schwedischen Armee früher als Schießpulver-Labor diente. In der beschaulichen Kleinstadt Landskrona mit etwa 30.000 Einwohnern gibt es mehrere Schrebergarten-Anlagen mit insgesamt rund 1.400 liebevoll gestalteten und sorgsam gepflegten Gärten. So ist es kein Wunder, dass sich Gartenfreunde, Journalisten und Fotografen aus ganz Europa angezogen fühlen und Jahr für Jahr begeistert die öffentlich zugänglichen Anlagen besuchen. Ein großer Freund der Schrebergärten war auch der schwedische Künstler Carl Larsson (1853-1919), der mit seinen idyllisch-naiv anmutenden Gemälden weltberühmt wurde. Als Vorreiter der europäischen „Reformbewegung“entwickelte er nicht nur einen neuen Malstil, sondern brachte auch Licht und Luft in das tägliche Leben seiner Landsleute. Er und seine Frau Karin begründeten den typisch schwedischen Wohnstil mit hellen Möbeln und bunten Flickenteppichen, den Larsson auf vielen seiner Bilder verewigte. Das Haus der Familie ist als Museum öffentlich zugänglich und zeigt die Ursprünge. Die Gartengesellschaft „Landskrona Trädgårdsgille“organisiert zusammen mit der Stadtverwaltung und den Schrebergärtnern zahlreiche Events wie Pflanzen- und Zubehör-Flohmärkte. Am 5. und 6. August 2016 findet eine Gartenschau mit Verkauf und Essensständen statt. Weitere Infos zu den Schrebergarten-Anlagen der Stadt finden Sie unter www.landskrona.se