AUS ALTEN ZEITEN
Der Jahresablauf orientierte sich früher stark an der Natur und festlichen Anlässen. Kalender mit Wetterprognosen waren damals besonders wichtig für die Arbeit der Bauern.
Schon immer bestimmte das Wetter unser Tun und Wohlbefinden. Das gilt insbesondere für das Leben auf dem Lande. Dort, wo Felder zu bewirtschaften sind, entscheidet das Wetter über die Bedingungen und damit über die Ernte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Wettervorhersage, die auf wiederkehrenden Beobachtungen basiert und vor allem in früheren Jahrhunderten große Beachtung fand. Bekanntes Beispiel: „Wenn die Schwalben tief fliegen, ist schlechtes Wetter zu erwarten.“Stimmt. Warum? Weil sich bei heranziehendem, schlechtem Wetter die Insekten in Bodennähe aufhalten, um bei Regen schnell Schutz zu finden. Die Schwalben sind also bei ihrer Jagd nach Insekten als Nahrung gezwungen, tief zu fliegen. So gibt es zahlreiche Wetterregeln, die auf jahrhundertelangen Beobachtungen beruhen und heute noch Gültigkeit haben. In Bauernkalendern fand man früher eine Vielzahl dieser Wetterregeln. Ein Kalender, auch wenn er noch so viele „Weisheiten“enthält, wäre aber von geringem Wert, wenn er nicht seine eigentliche Aufgabe erfüllt und den Menschen zeitlich durch das Jahr führt. Im Gegensatz zu heute beinhalteten die Kalender nicht nur die Jahresdaten, sondern auch Hinweise über Konstellationen von Sonne und Mond. So wurde zum Beispiel früher Holz während bestimmter Mond- phasen geschlagen – ein Brauch, den heute noch einzelne Bauern und Holzfäller pflegen. Damals ließen sich die Menschen noch stärker von der Religion leiten. Heilige wurden verehrt und um den Schutz vor Unwettern gebeten. Viele sind in den Bauernkalendern mit dem Tag ihrer Verehrung aufgelistet. Somit waren Kalender ein sehr wichtiger Wegbegleiter durch das Jahr.