FRAGEN ZUR NATUR
Mutter Erde steckt voller Geheimnisse und es tauchen immer neue Fragen auf. Manchmal stoßen wir auf Irrtümer, die sich oft über Generationen halten.
1 Warum findet man kaum vierblättrige Kleeblätter?
Weil das vierte Blatt nicht die Regel, sondern das Ergebnis einer Gen-Mutation des dreiblättrigen Kleeblattes ( Trifolium) ist. Neben den Sonderlingen mit vier Blättern gibt es weitere Mutationen, die noch mehr Blätter tragen. Das ist dann aber wirklich selten. Wer ein Vierblättriges finden möchte, hat gute Chancen, wenn er sich im Mai am Wegesrand frisch umgegrabener Wiesen nach dem Glück bückt.
3 Warum sagt man: Es ist „Hopfen und Malz verloren“?
Früher war es üblich, dass eine Wirtschaft oder ein Bauernhof ein kleines Hopfengärtlein hatte und für den Hausgebrauch sein eigenes Bier braute. Weil die meisten aber Amateur-Brauer waren, konnte es durchaus passieren, dass dabei etwas Ungenießbares herauskam. Leider waren dann sowohl Hopfen als auch Malz – zwei der wichtigsten Zutaten beim Brauen – verloren.
2 Warum feiert man stets am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest?
Ursprünglich spendeten die Gemeindemitglieder Ernte-Erträge. Die Lebensmittel, die symbolisch Gott gewidmet wurden, kamen allerdings dem Pfarrer zugute, der kein festes Einkommen hatte. Was übrig blieb, ging an die Armen. Da das Fest an die Ernte und die Witterung gebunden ist, variiert das Datum. 1972 beschloss die deutsche Bischofskonferenz, dass die Katholiken hier das Fest am ersten Sonntag im Oktober zelebrieren.
4 Möhren, Karotten, Rüben – gibt es da Unterschiede?
So einfach ist das nicht. Möhren, Karotten oder gelbe Rüben sind Namen für das gleiche Gemüse, welches aber in Form, Farbe und auch im Geschmack unterschiedlich sein kann. So sind violette Möhren die süßesten und gelbe Rüben die am wenigsten süßen Vertreter. Wer von der roten Rübe spricht, meint allerdings wirklich etwas ganz anderes, denn diese Bezeichnung ist ein Synonym für die Rote Bete.
5 Woher kommt die Redewendung „Auf keinen grünen Zweig kommen“?
Der grüne Zweig ist ein uraltes Fruchtbarkeitssymbol – er steht für das Gedeihen, den Wachstum und Erfolg. Denn von saftigen Trieben im Frühling sind auch Blüten und später Früchte zu erwarten. Wer auf keinen grünen Zweig kommt, dessen Erfolg floriert auch nicht.
7 Was ist ein Buschenschank?
Der Begriff stammt aus Österreich. Weinproduzenten, die saisonal ihren Wein und dazu kleine Speisen anbieten, tun dies im Buschenschank. Es handelt sich also um ein Weinlokal auf Zeit. Grüne Zweige – die Buschen – die am Eingang angebracht sind, signalisieren den Vorbeikommenden, dass sie hier die Möglichkeit zur Einkehr haben. In Deutschland spricht man eher von der Heckenwirtschaft.
9 Ist Honig tatsächlich gesünder als Zucker?
Zucker hat einen schlechten Ruf. Doch Vorsicht: Honig ist keine wesentlich gesündere Alterna-tive zu Zucker. Honig hält sich wegen seiner Konsistenz sogar länger zwischen den Zähnen. Da Honig aber etwas süßer ist als Zucker, kom-men viele mit kleineren Mengen aus. Der Blut-zuckers piegel und die Blutfettwerte sehen beim Honigverzehr auch etwas besser aus als beim Haushaltszucker. So kann man sich vielleicht darauf einigen, dass Honig etwas gesünder ist.
6 Ist die Knoblauch-Zwiebel-Kette wirklich ein bewährtes Hausmittel?
Wenn man erkältet ist und einem die verschleimte Nase das Atmen erschwert, kann die KnoblauchZwiebel-Kette tatsächlich helfen, die Beschwerden zu lindern. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, fädelt einfach gleich große Stücke an einer Schnur auf und hängt sich diese Kette dann um den Hals. Das erleichtert das Atmen, da diese Kombination schleimlösend wirkt.
8 Was genau ist Wurmhumus?
Etwas Besseres kann man seinen Gartenpflanzen kaum geben, als die mithilfe von Würmern reich gedüngte Erde. Die Ausscheidungen der Tiere sorgen für fruchtbaren Nährboden. Wer seiner Pflanzenerde etwa zehn Prozent Wurmhumus beimischt, bekommt langlebige, gesunde Pflanzen.
10 Warum wird Rotkohl auch Blaukraut genannt?
Im Norden sagt man Kohl, im Süden Kraut. So weit so gut. Doch mit der Farbbestimmung ist es nicht so leicht. Es wird angenommen, dass der pH-Wert des Bodens Einfluss auf die Farbe hat. Als es noch keinen Kunstdünger gab, waren die moorigen Böden im Norden sauer und der Kohl somit rot, während das Kraut, das die südliche Erde freigab, blau war.