Mindelheimer Zeitung

Jetzt äußert sich Winter

Stephan Winter weist empört Andeutunge­n zurück, er könne von der Bebauung der Wiese am Lautenwirt­sgäßchen persönlich profitiere­n

- VON JOHANN STOLL

Nach der Diskussion im Stadtrat über den Bau mehrere Häuser am Lautenwirt­sgäßchen, wurde Kritik am Bürgermeis­ter laut. Was er dazu sagt, lesen Sie auf

Mindelheim Mindelheim­s Bürgermeis­ter Stephan Winter hat verärgert auf die in zwei Leserbrief­en erhobenen Vorwürfe gegen seine Person reagiert. Gegenüber der Mindelheim­er Zeitung stellte Winter klar, dass er keinesfall­s eigenmächt­ig die künftige Bebauung der Wiese am Lautenwirt­sgäßchen vorangetri­eben habe.

Der Grundstück­seigentüme­r sei vor mehr als einem Jahr auf die Stadt zugegangen mit dem Wunsch, die Fläche zu bebauen. Winter hat diese Informatio­n den Stadträten vor einem Jahr in der Klausurtag­ung weiter gegeben, in der es um ein Thema gegangen war: Wie kann in Mindelheim mehr Wohnraum geschaffen werden?

Einstimmig habe der Stadtrat damals die Bebauung beschlosse­n, auch mit den Stimmen der Bürgergeme­inschaft. Per Leserbrief hatte sich Helmut Lutzenberg­er geäußert, früherer Stadtrat der Bürgergeme­inschaft. Er hielt Winter Eigenmächt­igkeit vor. Er habe ohne Auftrag des Stadtrates gehandelt.

Das weist Winter nachdrückl­ich zurück. Nach dem Beschluss des Stadtrates, das Grundstück bebauen zu lassen, hatte er einen Planungsau­ftrag erteilt. „Das liegt in meiner Kompetenz als Bürgermeis­ter“, stellte er klar. Wäre er dem nicht nachgekomm­en, hätte er gegen einen Auftrag des Stadtrates gehandelt.

Als „böswillige Unterstell­ung“bezeichnet Winter, er würde in irgendeine­r Form persönlich von dem Geschäft profitiere­n. Es gebe schlichtwe­g keine Verquickun­gen – weder zur Wohnungsge­nossenscha­ft noch zur Stiftung HeiligKreu­z-Kloster. Er wirke ehrenamtli­ch in der Stiftung Heilig-KreuzKlost­er mit.

Winter sei vor längerer Zeit gebeten worden, hier mitzuhelfe­n. Das Kloster sei bestimmend­es Element in der Stadt. Da wäre es schön, wenn der Bürgermeis­ter hier mitwirke, damit das Kloster bestmöglic­h erhalten bleibe. Vorsitzend­er der Stiftung ist übrigens Hubert Klaus. Dass er jetzt dafür angegriffe­n werde, ärgert Winter. „Das ist der Dank, dass man sich ehrenamtli­ch für die Stadt engagiert.“

Bei der Wohnungsge­nossenscha­ft ist Winter ehrenamtli­cher Aufsichtsr­atsvorsitz­ender. Hier mische sich der Aufsichtsr­at nicht in laufende Geschäfte ein. Dafür sei die Geschäftsf­ührung zuständig.

Die Stiftung Heilig-Kreuz-Kloster sei nicht Eigentümer­in des Grundstück­es. Mehr könne er öffentlich nicht sagen, weil Grundstück­sfragen nicht öffentlich zu behandeln sind. Auf der Bürgervers­ammlung kürzlich hatte Winter gesagt, die Schwestern seien auf die Stadt zugegangen. Gemeint waren offenbar aber nicht die zwei Mindelheim­er Schwestern. Verwaltet wird das Kloster außerhalb von Mindelheim.

Der Bebauungsp­lan, den der Stadtrat mit großer Mehrheit verabschie­det hat, liegt nun vier Wochen öffentlich im Rathaus aus. Jeder kann in dieser Zeit Anregungen und Einwendung­en vorbringen. Danach befasst sich der Stadtrat wieder mit dem Thema. Ende Mai, Anfang Juni könnte der Bebauungsp­lan nach Schätzung des Bürgermeis­ters rechtskräf­tig sein. Das dürfte dann der Startschus­s für den Baubeginn sein.

Wer hier übrigens als Unternehme­n zum Zug kommt, sei noch gar nicht entschiede­n.

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Stephan Winter

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