Jetzt äußert sich Winter
Stephan Winter weist empört Andeutungen zurück, er könne von der Bebauung der Wiese am Lautenwirtsgäßchen persönlich profitieren
Nach der Diskussion im Stadtrat über den Bau mehrere Häuser am Lautenwirtsgäßchen, wurde Kritik am Bürgermeister laut. Was er dazu sagt, lesen Sie auf
Mindelheim Mindelheims Bürgermeister Stephan Winter hat verärgert auf die in zwei Leserbriefen erhobenen Vorwürfe gegen seine Person reagiert. Gegenüber der Mindelheimer Zeitung stellte Winter klar, dass er keinesfalls eigenmächtig die künftige Bebauung der Wiese am Lautenwirtsgäßchen vorangetrieben habe.
Der Grundstückseigentümer sei vor mehr als einem Jahr auf die Stadt zugegangen mit dem Wunsch, die Fläche zu bebauen. Winter hat diese Information den Stadträten vor einem Jahr in der Klausurtagung weiter gegeben, in der es um ein Thema gegangen war: Wie kann in Mindelheim mehr Wohnraum geschaffen werden?
Einstimmig habe der Stadtrat damals die Bebauung beschlossen, auch mit den Stimmen der Bürgergemeinschaft. Per Leserbrief hatte sich Helmut Lutzenberger geäußert, früherer Stadtrat der Bürgergemeinschaft. Er hielt Winter Eigenmächtigkeit vor. Er habe ohne Auftrag des Stadtrates gehandelt.
Das weist Winter nachdrücklich zurück. Nach dem Beschluss des Stadtrates, das Grundstück bebauen zu lassen, hatte er einen Planungsauftrag erteilt. „Das liegt in meiner Kompetenz als Bürgermeister“, stellte er klar. Wäre er dem nicht nachgekommen, hätte er gegen einen Auftrag des Stadtrates gehandelt.
Als „böswillige Unterstellung“bezeichnet Winter, er würde in irgendeiner Form persönlich von dem Geschäft profitieren. Es gebe schlichtweg keine Verquickungen – weder zur Wohnungsgenossenschaft noch zur Stiftung HeiligKreuz-Kloster. Er wirke ehrenamtlich in der Stiftung Heilig-KreuzKloster mit.
Winter sei vor längerer Zeit gebeten worden, hier mitzuhelfen. Das Kloster sei bestimmendes Element in der Stadt. Da wäre es schön, wenn der Bürgermeister hier mitwirke, damit das Kloster bestmöglich erhalten bleibe. Vorsitzender der Stiftung ist übrigens Hubert Klaus. Dass er jetzt dafür angegriffen werde, ärgert Winter. „Das ist der Dank, dass man sich ehrenamtlich für die Stadt engagiert.“
Bei der Wohnungsgenossenschaft ist Winter ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender. Hier mische sich der Aufsichtsrat nicht in laufende Geschäfte ein. Dafür sei die Geschäftsführung zuständig.
Die Stiftung Heilig-Kreuz-Kloster sei nicht Eigentümerin des Grundstückes. Mehr könne er öffentlich nicht sagen, weil Grundstücksfragen nicht öffentlich zu behandeln sind. Auf der Bürgerversammlung kürzlich hatte Winter gesagt, die Schwestern seien auf die Stadt zugegangen. Gemeint waren offenbar aber nicht die zwei Mindelheimer Schwestern. Verwaltet wird das Kloster außerhalb von Mindelheim.
Der Bebauungsplan, den der Stadtrat mit großer Mehrheit verabschiedet hat, liegt nun vier Wochen öffentlich im Rathaus aus. Jeder kann in dieser Zeit Anregungen und Einwendungen vorbringen. Danach befasst sich der Stadtrat wieder mit dem Thema. Ende Mai, Anfang Juni könnte der Bebauungsplan nach Schätzung des Bürgermeisters rechtskräftig sein. Das dürfte dann der Startschuss für den Baubeginn sein.
Wer hier übrigens als Unternehmen zum Zug kommt, sei noch gar nicht entschieden.