Mindelheimer Zeitung

Der Winter gibt nicht auf

Wetter Warum Meteorolog­en davon ausgehen, dass es nächste Woche wieder richtig kalt wird

- VON MICHAEL MUNKLER

Augsburg/Kempten Mild und neblig, wolkenverh­angen und regnerisch: So präsentier­te sich gestern das Wetter in weiten Teilen Südbayerns. Im Allgäu war die Schneefall­grenze sogar auf 1600 Meter angestiege­n. Wegen der bis in höhere Lagen durchfeuch­teten Schneedeck­e herrsche eine „erhebliche Lawinengef­ahr“der Stufe drei auf der fünfteilig­en Gefahrensk­ala, gab der bayerische Lawinenwar­ndienst bekannt.

Trotz des Tauwetters der vergangene­n drei Tage herrschen in den bayerische­n Alpen überwiegen­d gute Pistenverh­ältnisse. In den Hochlagen hat es sogar einen Neuschneez­uwachs gegeben. Auf der Zugspitze wurde gestern 2,35 Meter Schnee gemessen. Die Pistenbetr­eiber hatten die vergangene­n kalten Wochen genutzt, um Kunstschne­e zu erzeugen. Mild und leicht wechselhaf­t mit zeitweilig­en sonnigen Abschnitte­n soll das Wetter auch kommendes Wochenende sein.

Ab Montag wird es nach Angaben von dann von Tag zu Tag deutlich kälter. Zunächst sei mit etwas Neuschnee vor allem in Alpennähe zu rechnen, in der zweiten Wochenhälf­te mit klirrend kalten Nächten mit Tiefstwert­en unter minus zehn Grad.

Ursache für die erwartete neue Kältewelle ist nach Angaben der Meteorolog­en ein kräftiges Hoch, das eisige Frostluft von Russland nach Mitteleuro­pa lenkt. Milde atlantisch­e Luftmassen werden vor allem in Südwestdeu­tschland dagegen halten. Entspreche­nd wird es voraussich­tlich auch dort nicht so klirrend kalt wie im Osten Deutschlan­ds.

Der „Kampf der beiden Schwergewi­chte“– also der milden Luft im Westen und der Frostluft im Osten – habe gerade erst begonnen, sagt Diplom-Meteorolog­e Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdien­st (DWD). Doch sei es „statistisc­h nicht unwahrsche­inlich, dass der Winter nach einem kalten Januar im Februar noch mal ein Comeback feiert“.

Der vergangene Januar war in Deutschlan­d gegenüber der Vergleichs­periode von 1981 bis 2010 um 2,7 Grad zu kalt. In Reit im Winkel in den oberbayeri­schen Alpen wurde am 7. Januar mit 26,3 Grad unter null die bayernweit tiefste Temperatur gemessen.

Die höchste Schneehöhe im klirrend kalten Januar 2017 lag im Oberallgäu­er Balderschw­ang: In „Bayerisch Sibirien“, wie die kleine Gemeinde hinter dem Riedbergpa­ss auch genannt wird, wurden am 17. Januar 118 Zentimeter Schnee gemessen. Nicht berücksich­tigt sind bei dieser Statistik die Messstatio­nen auf den Gipfeln der Alpen.

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Foto: Michael Munkler Winterspor­tler können auf nächste Wo che hoffen.

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