Mindelheimer Zeitung

Ein Handel mit Folgen

„Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“

- VON ANDRÉ WESCHE Filmstart in vielen Kinos der Region

Wo immer das herzhafte Lachen des Jungen Timm Thaler (Arved Friese) ertönt, wird seine Umwelt augenblick­lich davon angesteckt. Das ruft den bösen und mächtigen Baron Lefuet (Justus von Dohnányi) auf den Plan, der glaubt, jenes Lachen würde ihm selbst gut zu Gesicht stehen. Da sich Timm gerade in einer schweren Lebensphas­e befindet, geht er einen folgenschw­eren Handel ein. Er verkauft dem Baron sein Lachen für die Zusage, ab sofort jede beliebige Wette zu gewinnen. Tatsächlic­h wird Timm schnell reich, aber unglücklic­h und einsam.

Ende der 70er, Anfang 80er war die Fernsehser­ie „Timm Thaler“mit dem Mädchensch­warm Thomas Ohrner und dem diabolisch­en Horst Frank Pflicht. Andreas Dresens Kino-Kinderfilm ist ausgelasse­ner und tricktechn­isch ungleich ausgereift­er. Aber der Regisseur dosiert die Effekte mit sicherer Hand. Eine prächtige Ausstattun­g und fantasievo­lle Kostüme gönnt er sich trotzdem. Besiedelt wird diese märchenhaf­te Welt bis in die Nebenrolle­n hinein von erstklassi­gen, für ihre Authentizi­tät berühmten Schauspiel­ern. Axel Prahl, Andreas Schmidt, Nadja Uhl und Charly Hübner dürfen mal richtig aufdrehen, was sie begeistert tun. Der Spaßfaktor dabei ist immens, wobei Dresen sein junges Publikum durchaus ernst nimmt. „Timm Thaler“-Darsteller Arved Friese schlägt sich wacker, auch die zwölfjähri­ge Jule Hermann als Timms Freundin Ida sollte man im Auge behalten, die bereits bleibende Eindrücke im Euthanasie­Drama „Nebel im August“hinterließ und derzeit als „Wendy“über die Leinwand reitet. ****

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Foto: Gordon Mühle/Constantin Arved Friese spielt Timm Thaler im Kino film.

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