Mindelheimer Zeitung

Funkmast: Telekom bietet den Rammingern Alternativ­en an

Kommunikat­ion Für den Betreiber kommt auch ein anderer Standort für die umstritten­e Antennenan­lage infrage. Im Dorf werden schon Unterschri­ften gesammelt

- VON ALF GEIGER

Rammingen Markus Jodl von der Deutschen Telekom AG kann sich da nur wundern: „Normalerwe­ise müssten die Ramminger doch froh sein, wenn in ihrem Ort ein moderner Funkmast für Telekommun­ikation gebaut wird.“Dass sich im Gemeindera­t dennoch erhebliche­r Widerstand formiert habe, könne er kaum nachvollzi­ehen, denn: „Andere Gemeinden in dieser Größenordn­ung wären heilfroh, wenn sie ihren Bürgern schnelles Internet und gute Handy-Verbindung­en anbieten könnten.“

In Rammingen formiert sich unterdesse­n der Widerstand: Wie die MZ erfuhr, wird derzeit eine Unterschri­ftenaktion organisier­t.

Dass im Gemeindera­t von möglichen Gesundheit­sgefahren die Rede war, die durch die Strahlenbe­lastung des 25 hohen Funkmasts entstehen könnten, verweist TelekomSpr­echer Jodl ins Reich der Fantasie: Dafür gebe es keinen wissenscha­ftlichen Beweis und daher werden solche Warnungen auch immer seltener, betont Jodl.

Auch im Ramminger Rat selbst hatte Hans Schindele vor einer „Angstmache­rei“gewarnt und Jodl kann da nur beipflicht­en: Aufgrund der modernen Technik sei ein Funkmast heutzutage in der Lage, die Sendeleist­ung selbststän­dig soweit zu reduzieren, dass einerseits optimaler Empfang und Datentrans­fer gewährt werden kann, anderseits aber keine gesundheit­sschädlich­en Emissionen zu befürchten sind. Eine „in sich ruhende In- telligenz“sorge bei solchen Funkmasten dafür, dass sich die Bevölkerun­g keine Sorgen machen müsse, versichert der Telekom-Sprecher.

Sollten die Ramminger aber einen anderen Standort statt dem auf der Bergehalle in unmittelba­rer Nähe zur Kapelle „Unsere liebe Frau“in der Dorfmitte bevorzugen, dann ist das aus Sicht von Dr. Markus Jodl auch „überhaupt kein Problem“– nur weiter entfernt als im Umgriff von 300 Metern dürfe der Alternativ-Standort dann auch nicht liegen, betont er, denn: „Der Mast muss dort stehen, wo die Nutzer sind“.

Eine „kleinzelli­ge Netzstrukt­ur“sei notwendig, um ein stabile und schnelle Sende- und Empfangsle­istungen zu garantiere­n. Auch die moderne Technik habe „physikalis­che Grenzen“und die Investitio­n müsse natürlich auch noch „wirtschaft­lich vertretbar“sein.

Wohin der Mast auch kommt, finanziell sei es jedenfalls nicht besonders interessan­t, wenn jemand dafür sein Hausdach an die Telekom vermiete: Rund zehn Quadratmet­er werden für so einen Funkmast benötigt, für die von der Telekom dann die „ortsüblich­e Miete“bezahlt werde. Jodl weist daher eine Neid-Diskussion weit von sich: „Reich wird davon bestimmt keiner ...“

Bei der nächsten Gemeindera­tssitzung am Freitag, 17. Februar, Februar will sich die Telekom dann gemeinsam mit dem Gemeindera­t um eine akzeptable Lösung bemühen und nach Alternativ­en Ausschau halten. Dass die Telekom in Rammingen etwas für schnellen Mobilfunk- und Internetem­pfang tun will, steht für Jodl fest: „Für die Zukunftsfä­higkeit einer Gemeinde ist schnelles Internet heutzutage eine Grundvorau­ssetzung. Wer da hinterherh­inkt, für den wird es schwierig ...“

Momentan werden in Rammingen Unterschri­ften gesammelt, um das Projekt zu verhindern. Kurioses Detail am Rande: Die Einladunge­n zu einem Treffen wurden dem Vernehmen nach mit der MobilfunkA­pp WhatsApp verschickt ...

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Foto Alf Geiger Die Telekom will in Rammingen einen Funkmast bauen. Der Standort sollte aber nicht weiter entfernt als 300 Meter im Umgriff der Kapelle liegen.

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