Den Holländer zum Gärtner machen
Es gibt Sportarten, die fristen absolut berechtigt ein Schattendasein. Dazu zählen sämtliche Sportarten, in denen Deutschland keine Erfolge vorweisen kann. Mögen Milliarden Menschen Cricket spielen – hier interessiert es niemanden. Wie viele Aktive dem Sport nachgehen, ist für das Interesse nachrangig. Kaum einer kennt einen Biathleten persönlich. Mitgefiebert wird trotzdem. Schwimmen kann dagegen fast jeder, anschauen mag es keiner – was wiederum mit den Erfolgen zu tun hat.
Beim Futsal kommt vieles zusammen. Wird nur gespielt von Kerlen, denen es an der nötigen Robustheit für echten Männerfußball fehlt. Da es derartige Typen in Deutschland kaum gibt, konnte erst im vergangenen Jahr das erste Länderspiel absolviert werden. In der EM-Quali schieden die Deutschen schnell aus. Das kann dem DFB natürlich nicht gefallen. Darum hat er einen neuen Trainer eingestellt. Macht man beim richtigen Fußball schließlich auch so. Der neue Mann heißt Marcel Loosveld. Ein Holländer. Dazu nur zwei Stichwörter: Bock. Gärtner. Wahrscheinlich war das Telefon von Erich Ribbeck gerade besetzt. Aber warum dann kein Spanier? Oder Isländer? Waliser? Also aus irgendeinem Land, das sich zumindest für die vergangene Wiesen-EM qualifiziert hatte.
Möglicherweise denkt der DFB aber ein Stück weiter als angenommen. Loosveld kennt sich mit permanenter Enttäuschung aus. Zieht er daraus die richtigen Schlüsse, könnte es eine gelungene Partnerschaft werden. Immerhin lag man bei Joachim Löw auch nicht so verkehrt. Vor seiner Zeit als Bundes-Jogi, ist er als Persiflage seiner selbst bei den Welt-Klubs Karlsruher SC, Adanaspor und Austria Wien gescheitert.
Vielleicht handelt es sich dabei sogar um ein Erfolgsmodell für die Zukunft. Uli Hoeneß übernimmt dann das Finanzmanagement beim TSV 1860 München. Oder der in seinen sozialen Ansichten verwahrloste Alexander Gauland wird unter Kanzler Martin Schulz Integrationsminister.