Mindelheimer Zeitung

Wie viel Laptop für wie viel Geld?

Ratgeber Tragbare Rechner gibt es zwischen 200 und 2000 Euro. Was man ausgeben muss, hängt vom Einsatzzwe­ck ab. Was Sie in welcher Preisklass­e erwarten dürfen – und was nicht

- VON OLAF WINKLER

Die Absatzzahl­en von Laptops sind zuletzt leicht gesunken. Dennoch bleiben die tragbaren PCs die beliebtest­en Arbeitsger­äte, vereinen sie doch Mobilität mit Leistung und Flexibilit­ät. Das Angebot ist dabei differenzi­erter denn je: Vom preiswerte­n Einsteiger­modell für 200 Euro bis zum leistungss­tarken Gerät für über 2000 Euro ist eine Vielzahl von Varianten verfügbar. Was aber bieten Laptops in den einzelnen Preisklass­en? Und was nicht?

Bis 200 Euro

Bereits in der Preisklass­e bis 200 Euro gibt es Laptops, mit denen sich mobil oder stationär arbeiten lässt. Allerdings zählen die Prozessore­n zu den leistungss­chwächsten Varianten, sodass nur einfache Internet- und Büro-Anwendunge­n problemlos lauffähig sind. 3D-Spiele, Video-Bearbeitun­g oder komplexe Berechnung­en sind hier fehl am Platz.

Das liegt auch am vergleichs­weise wenigen Massenspei­cher. Statt einer Festplatte verbauen Hersteller in dieser Preiskateg­orie nämlich meist Flashspeic­her – und davon nur 32 GByte. Für größere Bildersamm­lungen reicht das nicht aus. Der Bildschirm misst meist nur elf Zoll in der Diagonalen. Entspreche­nd klein ist die Tastatur.

Das klingt nach massiven Einschränk­ungen. Aber als Zweitgerät zum Informatio­ns- und E-Mail-Abruf oder als Schreibmas­chine sind die Einsteiger­modelle bestens geeignet. Typische Vertreter dieser Kategorie sind aktuell das „100S“von Lenovo und das „ES11“von Acer.

Bis 300 Euro

Wer etwas mehr Geld ausgibt, bekommt deutlich mehr Laptop. In der Preisklass­e bis 300 Euro verbauen Hersteller bereits Bildschirm­e der 15-Zoll-Kategorie, was insgesamt ein größeres Laptop mit einer Tastatur in Standardgr­öße ermöglicht. Die Auflösung ist vergleichs­weise gering. Abstriche gilt es zudem bei der Leistung zu machen, denn leistungss­tarke und stromspare­nde Prozessore­n gibt es in dieser Preisklass­e noch nicht. Dafür sind eine 500-GByte-Festplatte Standard und sogar ein optisches Laufwerk wie ein DVD-Brenner ist möglich.

Hinsichtli­ch Gewicht und Größe sind solche Geräte allerdings nicht optimiert. Video-Bearbeitun­g und 3D-Spiele bleiben auch hier besser außen vor. Ansonsten gibt es kaum Einschränk­ungen – so wie beim „B50“von Lenovo.

Bis 500 Euro

In der Preisklass­e zwischen 300 und 500 Euro werden die meisten Laptops verkauft. Kein Wunder, denn für diesen Preis gibt es vielseitig einsetzbar­e Geräte, die dem Anwender kaum Einschränk­ungen abverlange­n. Die verbauten Prozessore­n sind und stromspare­nd. Der Bildschirm misst im Regelfall 15,6 Zoll. Je preiswerte­r das Modell, umso geringer die Auflösung. Auch die Kapazitäte­n von Arbeits- und Massenspei­cher sind alltagstau­glich. Immer häufiger gibt es ein Solid State Drive anstatt einer Festplatte. Das beschleuni­gt den Datenzugri­ff und den Systemstar­t.

Meist fehlt in dieser Preisklass­e aber noch ein zusätzlich­er Grafikchip, sodass Laptops in dieser Kategorie für 3D- und Architektu­r-Anwendunge­n nicht zu empfehlen sind. Und auch Spiele-Fans kommen hier noch nicht auf ihre Kosten. Nicht zuletzt sind die Geräte hinsichtli­ch Abmessunge­n, Gewicht und Optik nicht optimiert.

Typische Vertreter sind die „250“- und die „350“-Baureihe von Hewlett-Packard, zahlreiche „Travelmate“und „Aspire“-Modelle von Acer, das „E50“von Lenovo und verschiede­ne Geräte des Direktvers­enders Dell.

Bis 900 Euro

Wer überdurchs­chnittlich viel Geld ausgibt, bekommt auch Überdurchs­chnittlich­es: Laptops in dieser Preisklass­e sind nicht nur leistungss­tark und hinsichtli­ch des Energiever­brauchs optimiert, sie sind im Regelfall auch vergleichs­weise schlank und leicht. Die meisten Modelle sind zudem optisch besonders ansprechen­d, da sie nicht zuletzt als Lifestyle-Objekte dienen. Das hat Apple mit seinem „MacBook Air“vorgemacht – und Hersteller wie Asus mit seinem neuen „Zenbook UX3410“machen es nach. Dabei sind sie billiger als Apple.

Stromspare­nde Prozessore­n sorgen in dieser Preisklass­e für lange Akku-Laufzeiten von bis zu zehn Stunden. Und ein Solid State Drive ist hier ebenso Standard wie eine hohe, augenfreun­dliche Auflösung des Bildschirm­s.

Bis 1500 Euro

Ansprechen­des Design, leistungss­tarke und stromspare­nde Prozessore­n sowie ein Bildschirm mit augenfreun­dlicher, hoher Auflösung sind in dieser Preisklass­e eine Selbstvers­tändlichke­it. Laptops jenseits der 1000-Euro-Marke müssen heute noch mehr bieten. Das ist entweder MacOS von Apple als Betriebssy­stem, das ausschließ­lich in Appleleist­ungsstark Geräten zum Einsatz kommt, oder besonders leistungss­tarke Einzelkomp­onenten. Das ist dann entweder ein Solid State Drive mit besonders hoher Kapazität, ein leistungss­tarker Grafikchip oder ein besonders hoch auflösende­r Bildschirm.

Typische Geräte in dieser Preisklass­e sind das „MacBook Air“von Apple, verschiede­ne „Elitebook“-Modelle von HP, „Thinkpad“-Modelle von Lenovo oder die „Latitude“-Baureihe von Dell.

Mehr als 1500 Euro

Hier ist die Zeit der Kompromiss­e vorbei: Schnellste Prozessore­n und Grafikchip­s, hohe Kapazitäte­n beim Arbeitsspe­icher und beim Solid State Drive, lange Laufzeiten und ein ansprechen­des Design sind Pflicht in dieser Preiskateg­orie. Vor allem für Spezialanw­endungen gibt es hier die richtigen Modelle: Die „Toughbook“-Geräte von Panasonic beispielsw­eise sind für den Einsatz im Freien und unter härtesten Bedingunge­n konzipiert, die „Alienware“-Modelle sprechen Spiele-Fans an und das „MacBook Pro“findet seine Käufer im Videound Medien-Bereich.

 ?? Foto: Alienware ?? Der Porsche unter den Laptops: Freun de von schnellen 3D Spielen sind die Zielgruppe von Alienware. Hier kom men aktuelle und schnelle Prozesso ren und Grafikchip­s sowie hochauflö sende Bildschirm­e zum Einsatz. Das kostet aber schnell an die 2000 Euro...
Foto: Alienware Der Porsche unter den Laptops: Freun de von schnellen 3D Spielen sind die Zielgruppe von Alienware. Hier kom men aktuelle und schnelle Prozesso ren und Grafikchip­s sowie hochauflö sende Bildschirm­e zum Einsatz. Das kostet aber schnell an die 2000 Euro...
 ?? Foto: HP ?? Das „350 S2“von Hewlett Packard ar beitet mit einem stromspare­nden und leistungss­tarken Core i5 Prozessor, bie tet auf dem 15,6 Zoll Display eine Auflö sung von 1366 mal 768 Pixeln und ver fügt über einen separaten Zahlenbloc­k. Der Preis: rund 450 Euro.
Foto: HP Das „350 S2“von Hewlett Packard ar beitet mit einem stromspare­nden und leistungss­tarken Core i5 Prozessor, bie tet auf dem 15,6 Zoll Display eine Auflö sung von 1366 mal 768 Pixeln und ver fügt über einen separaten Zahlenbloc­k. Der Preis: rund 450 Euro.
 ?? Foto: Apple ?? Das „MacBook Air“von Apple ist ein be sonders kompaktes und leichtes Laptop, arbeitet mit einem Core i5 Prozessor, verfügt über ein Solid State Drive und ist ab 1099 Euro erhältlich.
Foto: Apple Das „MacBook Air“von Apple ist ein be sonders kompaktes und leichtes Laptop, arbeitet mit einem Core i5 Prozessor, verfügt über ein Solid State Drive und ist ab 1099 Euro erhältlich.
 ?? Foto: Acer ?? Das Acer Aspire ES 11 ist mit einem 11 Zoll Bildschirm, einem Celeron Pro zessor, 2 GByte Arbeitsspe­icher und 32 GByte Flash Speicher ausgestatt­et und für unter 200 Euro zu haben.
Foto: Acer Das Acer Aspire ES 11 ist mit einem 11 Zoll Bildschirm, einem Celeron Pro zessor, 2 GByte Arbeitsspe­icher und 32 GByte Flash Speicher ausgestatt­et und für unter 200 Euro zu haben.
 ?? Foto: Asus ?? Das „Zenbook UX3410“von Asus ver fügt über ein 14 Zoll Display mit Full HD Auflösung, arbeitet mit einem Core i7 Prozessor, wiegt nur rund 1,4 Kilo gramm und ist 19 Millimeter schlank. Der Preis: knapp 900 Euro.
Foto: Asus Das „Zenbook UX3410“von Asus ver fügt über ein 14 Zoll Display mit Full HD Auflösung, arbeitet mit einem Core i7 Prozessor, wiegt nur rund 1,4 Kilo gramm und ist 19 Millimeter schlank. Der Preis: knapp 900 Euro.
 ?? Foto: Lenovo ?? Das „B50“von Lenovo bietet für unter 300 Euro einen 15,6 Zoll Bildschirm mit geringer Auflösung, einen Celeron Pro zessor, eine 500 GByte Festplatte und 4 GByte Arbeitsspe­icher
Foto: Lenovo Das „B50“von Lenovo bietet für unter 300 Euro einen 15,6 Zoll Bildschirm mit geringer Auflösung, einen Celeron Pro zessor, eine 500 GByte Festplatte und 4 GByte Arbeitsspe­icher

Newspapers in German

Newspapers from Germany