Der Broadway zu Gast in Mindelheim
Konzert Sänger und Tänzer von „Broadway Melodies“sorgen im Stadttheater für Begeisterung. Einer gefiel besonders
Mindelheim Sie sind weltberühmt, sind Evergreens und aus der Welt der Bühnenshows nicht mehr wegzudenken, die „Broadway Melodies“beliebter Musicals und Filme. Die „Munich Musical & Dance Company“unter der künstlerischen Leitung und Regie von Horst Eicke gastierte im Stadttheater Mindelheim nicht nur mit stimmgewaltigen Sängerinnen und Sängern, sondern auch mit einem zehnköpfigen Ballett, das sich sehen und hören lassen konnte.
Kam die begleitende Musik zwar vom Band, die Stimmen der Solisten überzeugten. Die Kostümierungen waren so perfekt, dass sie die ganze Bandbreite der Songs überzeugend darstellten. Ein Ohrwurm und ein Augenschmaus folgten dem anderen. Horst Eicke, selbst ein klassischer Ballett-Tänzer, bekannt durch Werbekampagnen von Willy Bogner, Leiter des Fernsehballetts bei ARD und ZDF, Sänger, Choreograf und Regisseur, hat für diese Show alle Register seines Könnens gezogen. Die etwas spartanischen Requisiten auf der Bühne, lediglich durch passende Bilder zum jeweiligen Thema im Hintergrund, gaben Freiraum für die auftretenden Akteure. Sie waren somit der absolute Mittelpunkt.
So glänzte Gloria Marks nicht nur als „Eliza“, das Blumenmädchen aus „May Fair Lady“mit herrlichem Berliner Dialekt, sie gab auch den Rat aus „Mary Poppins“– „Mit ’nem Teelöffel Zucker nimmst du jede Medizin“oder entführte nach „New York“, in dem sie die Paraderolle von Liza Minelli in „Cabaret“mimte. Hier benötigte sie wie im Original lediglich einen Stuhl und betörte damit nicht nur „Mein Herr“.
Sie begeisterte die Gäste im Stadttheater genauso wie Janneke Thomassen. Sie war es, die Diamanten regnen ließ, den besten Freunden der Mädchen. Außerdem sang sie hinreißend „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“aus „My Fair Lady“und ließ die „Erinnerung“an „Cats“aufkommen. Für besondere Momente sorgte auch Lios Varga mit dem Gedenken an „Danny Boy“, dem heimlichen Nationallied der Iren, da es sich um die Melodie von „Londonderry Air“handelt.
Der Gesangsstar des Abends war ohne Frage Christian Venzke. Sein „Maria“aus der „West Side Story“– einfach zum dahinschmelzen. Doch bei seinem Auftritt als „Sweet Transvestite“aus „The Rocky Horror Picture“mit seinen PlateauOverknee-Stiefeln mit gefährlichen High Heels hielt es die Gäste nicht mehr auf den Sitzen. Gemeinsam mit dem Ballett zog er eine Show ab, die gewiss nicht so schnell vergessen werden wird. Bravorufe und -pfiffe waren mehr als wohlverdient.
Die erntete auch das Ballett bei seinen rasanten Auftritten, ob mit „Amerika“aus der „West Side Story“oder aus dem Film „Alexis Sorbas“, in dem sie den „Sirtaki“inszenierten. Einfach hinreißend gemeinsam mit Janneke Thomassen bei „All that Jazz“oder mit „Singing in the Rain“, ob als fünf Schornsteinfeger beim „Chim, Chim, Chery“aus „Mary Poppins“oder als Revolverhelden bei „Goldfinger“, sie zeigten gekonnte, äußerst harmonische Auftritte. Dass alle Solisten und das Ballett nicht ohne Zugaben von der Bühne gehen konnten, dafür sorgte das begeisterte Publikum, das auch hofft, diese Show im kommenden Jahr wieder im Forum erleben zu können.