Überflieger und ein Rad Motel
Stadtentwicklung Der Skyline Park investiert kräftig. Auch im Gewerbegebiet tut sich was
Bad Wörishofen Der Allgäu Skyline Park ist zwar formell nach Rammingen umgezogen, dennoch landen weiterhin Projekte im Stadtrat von Bad Wörishofen. Immer dann nämlich, wenn sich auf dem Teil des Parks etwas tut, der auf Kirchdorfer Flur liegt. Genau dort will Park-Inhaber Joachim Löwenthal heuer ein mächtiges neues Spaßgerät aufstellen, den „High Fly“. Das Überschlagsgefährt mit Kreisch-Garantie werde 30 Meter hoch werden, sagte Bernhard Oberstaller vom Bauamt im Bauausschuss. Ein eher launiges Thema, wie sich schnell zeigte. „Der Stadtrat soll’s testen“, lautete ein Zwischenruf und es gab noch ein paar weitere Anlässe zum Schmunzeln. „Wann soll das stehen? Wann können wir fahren“, wollte Ilse Erhard (CSU) wissen. Einwände hatte niemand gegen das neue Fahrgeschäft.
Ob Anwohner dadurch vermehrt durch Lärm belastet werden, müsse nun das Landratsamt klären, berichtete Oberstaller. Auch die Stadtverwaltung unterstützt Löwenthals Vorhaben, die nötige geringfügige Überschreitung der Baugrenzen sei kein Problem. Der Beschluss fiel einstimmig, wie alle an diesem Abend. So hat der Ausschuss in einem zweiten Anlauf auch ein Motel für Radfahrer im Gewerbegebiet genehmigt, an der Ferdinand-Porsche-Straße.
Im September scheiterte der erste Anlauf an überschrittenen Baugrenzen und der Parkplatz-Situation. Außerdem befürchteten manche Ausschussmitglieder, dass hier verkappte Wohnungen entstehen sollen, was in einem Gewerbegebiet nicht erlaubt ist. Nun kam ein stark nachgebesserter Bauantrag mit einem um die Hälfte reduzierten Projekt. Ein Ofenbaubetrieb aus Erkheim will sich an dem Standort ansiedeln, das Motel soll zusätzlich im Familienbetrieb laufen. „Für ein Gewerbegebiet eine etwas problematische Nutzung, aber man kann es genehmigen“, urteilte Baureferent Wilfried Schreiber (FW). Der Ausschuss folgte dem einstimmig, allerdings sieht der Beschluss eine Mietdauer von höchstens drei Monaten vor, um Dauerwohnen zu unterbinden.
Nichts einzuwenden hat der Ausschuss gegen ein Dreifamilienhaus am Stadionring mit Walmdach. Die Familie habe damals Grund abgetreten, um den Bau des Stadionrings überhaupt zu ermöglichen, berichtete Oberstaller. In der unmittelbaren Nachbarschaft wurde jüngst ein ähnliches Projekt genehmigt.
Auf weit weniger Wohlwollen stieß dagegen ein Unternehmer aus Kirchdorf, der unweit der B 18 und der A 96 Garagen und einen Waschplatz für Lastwagen bauen will. Das sei im Außenbereich nicht zulässig, berichtete Oberstaller. Ein Bebauungsplan wäre nötig, so weit wollte aber kein Ausschussmitglied gehen. „Wir können nicht anders“, sagte Bürgermeister Paul Gruschka (FW). „Wir müssen auch auf die Entwicklung Kirchdorfs achten.“Bürgermeister und Ausschuss befürchten eine Zersiedelung, würde so ein Projekt genehmigt.
Zumal in unmittelbarer Nachbarschaft der interkommunale Gewerbepark liege. Der Unternehmer könne jederzeit ein Gewerbegrundstück von der Stadt kaufen, so Oberstaller.