Viel Lärm um Mops
Gericht befasst sich mit Unterlassungsklage
Kaufbeuren Das Verhältnis zwischen dem Tierschutzverein Kaufbeuren und Umgebung und der Arche Noah Tierhilfe in Seeg darf man als zerrüttet bezeichnen: Die Vereine streiten seit dem Sommer über die tiermedizinische Behandlung der Mopshündin Luna (wir berichteten) und trafen nun vor dem Zivilgericht aufeinander. Der Tierschutzverein klagte auf die Unterlassung von Vorwürfen, die Arche Noah per Facebook und auf ihrer Homepage erhoben hatte. Die Parteien einigten sich auf einen Vergleich, der eine Änderung oder Streichung bestimmter Passagen vorsieht. Vor allem gilt dies für die Überschrift „Kriminelle Machenschaften im Tierheim Beckstetten?“, mit der dem Tierschutzverein quasi die zeitweilige Unterschlagung des Mopses vorgeworfen wurde. Das Tierheim wird stark vom Tierschutzverein Bad Wörishofen mitfinanziert und von der Stadt Bad Wörishofen unterstützt. In diesem Punkt einigte man sich auf die Formulierung „Unverständliche Vorgänge im Tierheim Beckstetten?“
Die übergewichtige Mopsdame Luna war im Sommer ins Tierheim gekommen, weil ihr Frauchen eine Haftstrafe antreten musste. Als deren Mutter den Hund in Beckstetten abholen wollte, wurde er unter Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand zunächst nicht herausgegeben. Eine Woche nach der Aufnahme kam Luna zum Tierarzt, der gesundheitliche Probleme diagnostizierte. Die Verantwortlichen der Arche Noah, die von der Hundehalterin eingeschaltet worden waren, hielten die Diagnostik für überflüssig und die Behandlungskosten in Höhe von rund 170 Euro für vermeidbar. Ihre Sicht hatten sie via Facebook veröffentlicht und waren dabei mit dem Tierschutzverein hart ins Gericht gegangen.
Dessen Vorsitzender, Stefan Mitscherling, erklärte nach der Verhandlung, der Verein könne mit dem Ergebnis leben. Arche NoahChefin Gisela Egner machte zwar kein Hehl daraus, dass sie sich damit schwer tat. „Um des lieben Friedens Willens“sei man aber doch zum Vergleich bereit gewesen.
Hundedame Luna, so war zu erfahren, lebt noch immer bei ihren beiden Frauchen und fühlt sich dort wohl – an ihrem Übergewicht muss sie aber offenbar nach wie vor arbeiten.