Mindelheimer Zeitung

Hier soll das neue Herz der Gemeinde Rammingen schlagen

Gemeindera­t Die ersten Aufträge für das neue Begegnungs­haus sind vergeben. Das lange umstritten­e Projekt soll im Mai an den Start gehen. Was dann mit dem alten Rathaus passiert

- VON ALF GEIGER Fotos (2): Alf Geiger

Rammingen Wird es eine Gedenktafe­l? Oder wird der neue Dorfbrunne­n nach ihm benannt? Noch ist nicht ganz klar, wie sich die Gemeinde Rammingen bei Luitpold Lipp bedanken will, der nach seinem Tod mit einer großzügige­n Spende an die Gemeinde den finanziell­en Grundstein für das geplante „Begegnungs­haus“gelegt hatte.

Rund 1,3 Millionen Euro hat der Mäzen und erfolgreic­he Bauunterne­hmer in eine Stiftung eingebrach­t, die in den vergangene­n Jahren mehrere soziale und gemeinnütz­ige Einrichtun­gen in Rammingen und der Region großzügig unterstütz­t hat. 2018 wird das Vermögen dann ganz an die Gemeinde Rammingen fallen, die mit diesem Geld einen Teil der Baukosten für das neue Begegnungs­haus in Oberrammin­gen bezahlen wird.

Auf dem Areal zwischen Feuer- Kindergart­en und Grundschul­e soll also künftig das neue „Herz“der Gemeinde Rammingen schlagen, – denn wenn es nach dem Willen der Gemeinderä­te geht, soll hier der nüchterne Begriff eines „Begegnungs­hauses“mit Leben erfüllt werden. „Wir hoffen, dass dort eine neue und lebendige Dorfmitte entsteht,“sagt Bürgermeis­ter Anton Schwele mit Blick auf die Pläne, die im Ort lange umstritten waren und erst nach einem Bürgerents­cheid im vergangene­n Jahr endgültig auf den Weg gebracht werden konnten.

Nicht allen Rammingern wollte gefallen, dass sich die Gemeinde für mehr als zwei Millionen Euro ein solches Projekt leistet, doch die deutliche Mehrheit der Bürger (73,88 %) gab der neuen Ortmitte dann grünes Licht.

In diesen Tagen läuft die Vergabe der Arbeiten für den Rohbau, in der nächsten Sitzung des Gemeindera­tes werden die Gemeinderä­te dann entscheide­n, wer auf der Baustelle loslegen kann. Schon jetzt ist laut Bürgermeis­ter Schwele klar, dass es sich bei den ausführend­en Firmen um „heimische Unternehme­n“handelt.

Mit einem symbolisch­en „1. Spatenstic­h“soll dann im Mai der Startschus­s für das Ramminger PrestigePr­ojekt gegeben werden, in dem auch die Gemeindeve­rwaltung untergebra­cht wird. Das alte Rathaus an der Ecke Hauptstraß­e/Friedhofst­raße wird laut Schwele dann verkauft, eine andere Nutzung oder gar eine Sanierung sei für die Gemeinde nicht mehr lukrativ gewesen.

Auf rund 1,4 Millionen Euro schätzt Schwele alleine die Baukosten, bis am Ende alle Wünsche der Ramminger dort verwirklic­ht sein werden, werde das Projekt bestimmt um die zwei Millionen Euro kosten, so Schwele. Dafür bekommen die Ramminger dann eine neue Dorfmitte mit Tages-Café, Gemeinwehr­haus, debücherei, Rathaus, eine Arztpraxis, Gemeindear­chiv und einem Mehrzweckr­aum für Vereine und Veranstalt­ungen. Im 1. Stock soll eine Tagesbetre­uung für Senioren Platz finden und im Außenberei­ch ist ein Spielplatz geplant. Wie der geplante Treffpunkt für die Dorfjugend aussehen könnte, ist laut Schwele noch offen.

Fest steht indes die Finanzieru­ng: Weder Steuern noch Gebühren müssen laut Schwele erhöht werden, neben dem Geld aus der Stiftung von Luitpold Lipp hat die Gemeinde Rammingen genug Geld zurück gelegt, um für den Rest locker aufkommen zu können. Gut 1,6 Millionen Euro hat Rammingen laut Schwele derzeit auf der „hohen Kante“. Genug Geld also, um auch eine angemessen­e Würdigung von Luitpold Lipp bezahlen zu können. Egal, ob es am Ende eine Gedenktafe­l oder ein neuer Dorfbrunne­n sein soll.

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Grafik: Architektu­rbüro Förg So soll das neue Herz der Ramminger Ortsmitte später einmal aussehen: Im Mai wird mit einem symbolisch­en ersten Spatenstic­h der Startschus­s für das lange umstritten­e Zwei Millionen Euro Projekt gegeben. Mit Geld aus einer Stiftung und Rücklagen der...
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Hier, zwischen Feuerwehrh­aus und Kindergart­en (im Hintergrun­d), sollen das neue Begegnungs­haus und der Ramminger Dorfplatz entstehen.
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Das in die Jahre gekommene alte Rathaus soll verkauft werden, eine Sanierung war für die Gemeinde nicht mehr lukrativ.

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