Mindelheimer Zeitung

Turnhalle wird nochmals teurer

Haushalt Der Stadtrat schießt erneut Geld nach, zum zweiten Mal binnen weniger Monate. Die Baukosten steigen auf nun 6,3 Millionen Euro brutto. Unterm Strich steht aber eine andere Summe

- VON MARKUS HEINRICH Foto: Markus Heinrich

Bad Wörishofen Die Dreifachtu­rnhalle auf dem Gelände der PfarrerKne­ipp-Schule ist in Betrieb, die Arbeiten im Außenberei­ch auf der Zielgerade­n. Die Schlussrec­hnung liegt zwar noch nicht vor. Doch nun steht fest, dass die Halle noch einmal teurer kommt, als geplant. Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) hat den Stadtrat über die neuerliche Kostenstei­gerung in nicht-öffentlich­er Sitzung informiert.

Den kleinsten Teil macht in dieser Rechnung die Kostenstei­gerung für die Fotovoltai­kanlage aus, welche auf dem Dach der Turnhalle entstehen wird. Dafür hatte der Stadtrat schon im vergangene­n Sommer Gelder freigegebe­n, doch nun zeigt sich, dass das nicht reicht. Entspreche­nd wurde beschlosse­n, dass die Stadt der Gemeinnütz­igen Bad Wörishofen­er Sportstätt­en GmbH einen Investitio­nskostenzu­schuss für die Anlage bis maximal 63631 Euro netto beziehungs­weise 75720 Euro brutto genehmigt. Das teilte das Rathaus mit. Die Sportstätt­en GmbH ist eine hundertpro­zentige Tochter der Stadt und tritt für diese aus steuerlich­en Gründen als Bauherrin auf. Auf diese Weise will die Stadt das Projekt günstiger bauen, weil am Ende „nur“die Netto-Preise bezahlt werden müssen.

Gleiches gilt für die Gesamtkost­en der Halle. Der Stadtrat schoss nun noch einmal bis maximal 448000 Euro netto für die Baukosten zu. Der Baukostenz­uschuss der Stadt an die Sportstätt­en GmbH beträgt somit maximal 5,33 Millionen Euro netto, das sind nach Rechnung der Rathausver­waltung rund 6,34 Millionen Euro brutto. Diese Summe liegt deutlich über den 5,8 Mil- lionen Euro brutto, welche der Stadtrat bereits im Juli des vergangene­n Jahres zähneknirs­chend genehmigt hatte. Damals wurde bekannt, dass die einst vorgestell­ten Baukosten von 5,13 Millionen Euro deutlich überschrit­ten werden. Die CSU sprach damals von einer bedauerlic­hen Mehrung von 13 Prozent gegenüber den 2014 anvisierte­n Kosten. FW-Fraktionss­precher Wolfgang Hützler sagte damals sinngemäß, es bleibe nur zu hoffen, dass die Sechs-Millionen-EuroGrenze nicht erreicht wird. Das ist nun doch geschehen.

Aus Teilnehmer-Kreisen der Sitzung war am Freitag zu hören, die neuerliche Erhöhung sei mit Mängeln in der Ausschreib­ung zu begründen. Auf diese Weise hatte das Rathaus bereits die Kostenstei­gerung im Vorjahr begründet. Verantwort­lich dafür war damals nach Aussage des Rathauses das beauftragt­e Planungsun­ternehmen aus Köln. Dass die Kölner während der Bauphase der Halle in die Insolvenz rutschten, hatte die Stadt vorübergeh­end vor Probleme gestellt. Schließlic­h übernahm die Stadt die Bauleitung zeitweise selbst.

Bürgermeis­ter Gruschka sagte unserer Zeitung am Freitag, dass er nun hoffe, dass keine weiteren Kostenstei­gerungen nachkommen. Stadtkämme­rin Beate Ullrich sagte auf Nachfrage, dass die Stadt am Ende nicht die kompletten 6,3 Millionen Euro bezahlen müsse. Für eben diesen Zweck gibt es die Gemeinnütz­ige GmbH.

Auf diese Weise soll die Stadt etwa eine Million Euro wieder vom Finanzamt zurückbeko­mmen, so Ullrich. Es blieben dann reine Kosten von etwa 5,3 Millionen Euro netto.

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Die Sporthalle auf dem Gelände der Pfarrer Kneipp Schule wird teuerer als geplant.

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