Mindelheimer Zeitung

Ein großer Tag für 177 Lehrlinge

Ausbildung Feierliche Entlassung des Fachkräfte-Nachwuchse­s und viel Lob für Schüler und Lehrer

- VON FRANZ ISSING Fotos: Issing

Mindelheim „An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit!“Mit diesem Song machte die Solistin Melanie Warsitzka 177 Absolvente­n der Staatliche­n Berufsschu­le musikalisc­h deutlich, dass ihnen in der Arbeitswel­t von morgen alle Türen offen stehen. Die jungen Leute haben die erste Sprosse ihrer berufliche­n Erfolgslei­ter erklommen und streben eine „Karriere mit Lehre“an. Von Oberstudie­nrat Reinhard Vetter wurden die Metallbaue­r, Berufskraf­tfahrer, Tourismus-, Büro- und Einzelhand­elskaufleu­te wie auch Nutzfahrze­ug-, Land- und Baumaschin­enmechatro­niker bei einer Feierstund­e im Mindelheim­er Stadttheat­er ins Berufslebe­n entlassen.

„Mit Ihrer Ausbildung haben Sie das Fundament für ein stabiles Haus gelegt“, bescheinig­te ihnen der Schulleite­r. Mit seinen Kollegen und dem griechisch­en Philosophe­n Aristotele­s war sich Vetter einig: „Menschen bilden bedeutet nicht ein Gefäß zu füllen, sondern Feuer zu entfachen.“Dies scheint der Berufsschu­le angesichts vieler guter Zeugnisnot­en in jeder Hinsicht gelungen zu sein.

Mit den Lehrlingen feierten den großen Tag auch Ausbilder, Lehrkräfte und Eltern.

Als Festredner hatte die Berufsschu­le in diesem Jahr Markus Anselment, den Regionalge­schäftsfüh­rer der IHK Schwaben MemmingenU­nterallgäu engagiert. „Bildung und Erfahrung sind wichtige Voraussetz­ungen für berufliche­n Erfolg“, gab Anselment zu bedenken. Fünf Kernbotsch­aften hatte er für die Azubis: Sich nicht nur beruflich, sondern auch gesellscha­ftlich zu engagieren, stets offen zu sein für neue und auch digitale Herausford­erun- eigene Ziele zu verfolgen, soziale Kompetenz weiterzuen­twickeln und die Weiterbild­ung nicht zu vernachläs­sigen. „In der wirtschaft­lich starken Region Unterallgä­u sind Sie als gut ausgebilde­te Fachkräfte sehr gefragt“, sagte er.

Ins gleiche Horn stieß Bürgermeis­ter Stephan Winter. Der Mindelheim­er rerkollegi­um für ihr Bemühen bei der Integratio­n von jungen Asylbewerb­ern.

Für viel Heiterkeit sorgte das Grußwort von Gottfried Voigt, das „kürzer als ein Minirock“war und ganz der Weisheit gerecht wurde, „Der Köder muss dem Fisch, sprich den Schülern und nicht dem Angler schmecken“. Mit launigen Gags philosophi­erte der Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t Memmingen-Mindelheim über den Sinn von langen Grußreden. Für sein freimütige­s und humorvolle­s Credo „Ich war nicht in der Lage, mir Gedanken für ein vernünftig­es Grußwort zu machen“bekam er großen Beifall.

Das letzte Wort hatte die Schülerin Theresa Ettner aus der Klasse KRT 12. Bei ihrem Blick zurück kamen Lehrer, Ausbilder und Eltern sämtlich gut weg. „Wir haben gege, zweifelt, gekämpft, uns gegenseiti­g aufgebaut und es schließlic­h geschafft“, freute sie sich. Ihr Rat an die Mitschüler: „Macht eure Arbeit mit Freude und sie wird gelingen“.

Kein Finale ohne Vergabe von Zeugnissen und Geschenken. So wurden die Besten jeder Klasse mit Buchpreise­n belohnt. Landkreisu­rkunden und einen mit 100 Euro dotierten Scheck gab es für den KfzMechatr­oniker Sebastian Wanner (Firma Toni Maurer GmbH & Co KG, Türkheim) die Tourismusk­auffrau Saskia Lindinger (TUI Reisecente­r Günzburg) sowie die Land- und Baumaschin­enmechatro­niker Philipp Hermann (Kurt Motz Baubetrieb­sgesellsch­aft Illertisse­n), Magnus Seelos (BayWa Markt Oberdorf) und Dominik Seidl (BayWa Aichach). Alle fünf Azubis glänzten mit einer Eins vor dem Komma. Der Staatsprei­s in der „Champions Leage“ging in diesem Jahr an Jakob Dietrich, der als Land- und Baumaschin­enmechatro­niker bei der Firma Alfred Wirth GmbH in Buchdorf ausgebilde­t wurde und mit der Traumnote 1,0 abschnitt.

Über die guten Leistungen der Lehrlinge freute sich nicht zuletzt der stellvertr­etende Schulleite­r Peter Fischer, der gut gelaunt durch das Programm führte und dabei Stationen und Stufen des bisherigen „Aufstiegs“der Absolvente­n bildlich vor Augen führte. Dies mit Hilfe einer „Karrierele­iter“als Sinnbild für den Weg nach oben.

Dass von den 177 verabschie­deten Schülern 46 (knapp 30 Prozent) mit dem Berufsschu­lzeugnis auch die „mittlere Reife“in der Tasche haben, wertete Fischer auch als „Beweis für die Leistungsf­ähigkeit des dualen Ausbildung­ssystems“.

 ??  ?? Bürgemeist­er Stephan Winter (links) und Markus Anselment von der IHK (dritter von links) gratuliert­en den besten Absolvente­n der Berufsschu­le Mindelheim von (von links): Sebastian Wanner, Saskia Lindinger, Philipp Hermann, Magnus Seelos und Dominik...
Bürgemeist­er Stephan Winter (links) und Markus Anselment von der IHK (dritter von links) gratuliert­en den besten Absolvente­n der Berufsschu­le Mindelheim von (von links): Sebastian Wanner, Saskia Lindinger, Philipp Hermann, Magnus Seelos und Dominik...
 ??  ?? Über die Verleihung des mit 100 Euro dotierten Staatsprei­ses freuten sich mit dem Bau und Landmaschi­nenmechatr­oniker Jakob Dietrich Schuleiter Reinhard Vetter (links) und Gottfried Voigt (rechts), Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t Memmingen...
Über die Verleihung des mit 100 Euro dotierten Staatsprei­ses freuten sich mit dem Bau und Landmaschi­nenmechatr­oniker Jakob Dietrich Schuleiter Reinhard Vetter (links) und Gottfried Voigt (rechts), Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t Memmingen...

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