In Erinnerung an Bruder Klaus
Landvolktag Mitglieder gedenken in Ottobeuren ihres Patrons, der vor 600 Jahren geboren wurde
Ottobeuren Vor 600 Jahren wurde Landvolkpatron Bruder Klaus geboren. Dieses Jubiläum wurde im Rahmen des Unterallgäuer Landvolktags in Ottobeuren gefeiert. Im komplett gefüllten Hirschsaal standen der Allgäuer Bauernchor und die Musikgruppe „Bügelverschluss“auf der Bühne. Zuvor fand ein Festgottesdienst in der Bruder-Klaus-Friedenskrypta statt. Im Mittelpunkt standen dabei Erinnerungen an das Leben von Bruder Klaus von der Flüe (vom Fels). Als Landwirt sei er mit der Käseerzeugung zu Wohlstand gekommen. Zudem habe er auch richterliche Tätigkeiten ausgeübt.
Als Festprediger erinnerte der Murnauer Pfarrer und ehemalige Memminger Dekan Siegbert G. Schindele, wie Bruder Klaus mit 50 Jahren als Einsiedler in den Ranft, eine Schlucht der „Grossen Melchaa“bei Flüeli-Ranft in der Schweiz, hinunterstieg. Sein Lebensweg sei ähnlich felsig gewesen wie die Landschaft und die schluchtartigen Täler, sagte Schindele. Die Menschen müssten, ähnlich wie der Bauernpatron, oft ganz tief hinunter in ihren Ranft, um auf der Suche nach dem Sinn des Lebens weiter zu kommen. Schindele rief allen zu, mehr aus der Tiefe zu leben und mehr zu wagen. Schicksalsschläge und Krankheit würden das Leben verändern. Heuer werde das Landvolk zum 40. Mal in den Ranft pilgern.
Wie sehr der Rat von Bruder Klaus bei den Machthabenden geschätzt wurde, zeigte Abt Dr. Urban Federer aus Maria Einsiedeln auf. Als guter Zuhörer wollte der Schweizer Landespatron die Menschen von der Ichbezogenheit zur Genügsamkeit führen. Bis heute könne der Friede nicht von der Politik gefordert werden, sondern müsse im eigenen Herzen wachsen. Menschen sollten sich zurücknehmen und selbst etwas geben. „Wer gibt, ermöglicht etwas anderes Gutes“. Berühmt sei der Friedensschluss 1481 der Schweizer Eidgenossen, an dem Bruder Klaus seinen Anteil hatte. Ottobeurens Bürgermeister German Fries hat schon in seiner Jugend vom Landjugendpatron Bruder Klaus gehört, wie er betonte. Er übergab an Abt Dr. Urban Federer als Geschenk das „Ottobeurer Heimatbuch“mit Bildern der Abtei.