Frauen werden später Mütter
Im Unterallgäu gibt es viele Spätgebärende
Unterallgäu 24,1 Prozent der Mütter im Landkreis Unterallgäu sind Spätgebärende. Das heißt: Bei fast jedem vierten Kind, das 2015 zur Welt kam, war die Mutter 35 Jahre oder älter. Die Krankenkasse IKK Classic hat die aktuellen Zahlen des bayerischen Landesamts für Statistik ausgewertet: Demnach lag das Durchschnittsalter aller Mütter im Unterallgäu im Jahr 2015 bei 31,4 Jahren, ähnlich wie im gesamten Freistaat (31,5 Jahre). Die Gruppe der 30- bis 34-jährigen Frauen hat die meisten Kinder zur Welt gebracht: 459 von insgesamt 1260 Babys. 379 Kinder kamen zur Welt, als ihre Mutter zwischen 25 und 30 Jahren alt war. 107 Kinder haben eine Mutter, die bei der Geburt zwischen 20 und 25 Jahre alt war. Elf Geburten gehen auf das Konto von Müttern, die unter 20 Jahren sind. 255 Kinder brachten die 35bis 40-Jährigen im Jahr 2015 auf die Welt. Immerhin noch 49 Kinder haben eine Mutter, die bei der Geburt 40 Jahre oder älter war.
„Gegen ein spätes Mutterglück spricht grundsätzlich nichts, allerdings steigt statistisch gesehen das Komplikationsrisiko bei Spätgebärenden“, sagt Stephan Rauch, Regionalgeschäftsführer der Krankenkasse.
So liege das Risiko von schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen höher und es werde etwas häufiger Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Ältere werdende Mütter sollten deshalb die Vorsorgeuntersuchungen besonders gewissenhaft wahrnehmen, rät Stephan Rauch.
Obwohl statistisch gesehen Spätgebärende häufiger per Kaiserschnitt entbinden, ist die Kaiserschnittrate in Schwaben von 33,6 Prozent im Jahr 2014 auf 32,6 Prozent im Jahr 2015 zurückgegangen. Die Quote ist allerdings die zweithöchste in ganz Bayern. Im Freistaat wurde im Durchschnitt bei 31,8 Prozent der Entbindungen ein Kaiserschnitt vorgenommen.
„Kaiserschnitte sind bei bestimmten Indikationen und wenn ein Geburtsrisiko für Mutter und Kind besteht, lebenswichtig“, so Rauch. Jedoch sollte bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft immer die Notwendigkeit eines derartigen operativen Eingriffs abgewogen werden.
„Ein frühzeitiger Kontakt zu einer Hebamme kann bei dieser Entscheidung hilfreich sein. Außerdem vermitteln auch Geburtsvorbereitungskurse vielen Schwangeren Sicherheit und helfen dabei, Ängste abzubauen“, erklärt Rauch. Die Kostenabrechnung dieser Kurse erfolge in der Regel direkt zwischen Hebamme und der Krankenkasse.