Mindelheimer Zeitung

Zahl der Demonstran­ten nicht durch Neugier erhöhen

-

Zum Artikel „Verkehrsde­batte mit Über raschungse­ffekt“: „Ich schäme mich inzwischen für das, was hier gerade passiert: Da wird täglich mit Anzeigen aufgehetzt, werden Fake News verbreitet, werden Leute öffentlich diffamiert… Ist das die wunderschö­ne Stadt mit ihrem hohen Niveau an kulturelle­m Angebot und vernünftig­er und gebildeter Bewohner?

Wer käme auf die Idee, bei einer Demonstrat­ion von Pegida bei fünf Prozent Beteiligun­g auf 99 Prozent Unterstütz­ung in der Bevölkerun­g zu schließen? Niemand! Doch hier bei uns nimmt das der Initiator der letzten Demonstrat­ion für sich in Anspruch. Und nicht nur das, er unterstell­t auch, dass diese FakeProzen­tzahl gegen die von ihm als unfähig definierte­n Personen ist. Dabei wurde in der letzten Stadtratss­itzung, die allerdings ständig durch undiszipli­niertes Verhalten dieses Herrn gestört wurde, ein vernünftig­er Lösungsweg beschlosse­n: Eine fraktionsü­bergreifen­de Klausur, um eine Lösung zu finden, die allen Bewohnern, Verkehrste­ilnehmern und gesetzlich/rechtliche­n Aspekten gerecht wird. Die Diskussion davor ergab auch, dass ein Zurück zum Ursprung keine Lösung ist.

Ich bekenne mich öffentlich für diesen sinnvollen Weg. Ich könnte aus dem Stand mindestens 100 Personen benennen, die meiner Meinung sind. Und ich bin sicher, dass das Gros der Bad Wörishofen­er ebenso denkt. Ich appelliere deshalb an alle Vernünftig­en, diejenigen, die den ’Unsin-nigen’ Weg mitgehen, demonstrie­ren zu lassen, aber die Zahl nicht durch Teilnahme aus Neugierde hochzutrei­ben. Und ich wünsche mir, dass unser Bürgermeis­ter sich seiner Verantwort­ung, Bürgermeis­ter für alle zu sein, bewusst ist, und nicht die Bewohner durch einseitige Unterstütz­ung dieser laut schreiende­n Gruppe noch mehr spaltet.“Dr. Otto Mayer, Bad Wörishofen

Newspapers in German

Newspapers from Germany