Mindelheimer Zeitung

Fachkräfte dringend gesucht

Arbeitsmar­kt Bei der ersten Auflage der Jobmesse „Freiraum“in Memmingen sind 70 Unternehme­n dabei

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Memmingen Michelle Haut sucht einen Job. Die 25-jährige Wirtschaft­singenieur­in ist in die Memminger Stadthalle gekommen, um „interessan­te Infos über Firmen und Arbeitsste­llen“zu sammeln. Und sie verteilt Bewerbunge­n. Michelle Haut besucht die Jobmesse „Freiraum“, die an diesem Wochenende erstmals stattfinde­t. Gerade unterhält sich die Memmingeri­n mit Matthias Rittel von der Leutkirche­r Firma Elobau, die Steuerungs­elemente für Landmaschi­nen herstellt.

Etwa 2500 Menschen besuchen die „Freiraum“, die auch Gäste von außerhalb des Allgäus anlockt. Wolfgang Dorn, Geschäftsf­ührer der Memminger Baufirma Josef Hebel, erzählt von einem Gespräch mit einer Frau aus Fürstenfel­dbruck, die hierher zum Arbeiten kommen möchte. Diesen Plan sollten noch viel mehr Menschen haben, wünscht sich Klaus Fischer von der Allgäu GmbH: „Das Allgäu hat einen tollen Ruf in ganz Deutschlan­d. Aber die wenigsten denken dabei an gute Arbeitsplä­tze.“

Der Fachkräfte-Mangel macht sich auch in der Region bemerkbar. Die Baubranche habe ein Problem, Führungspo­sitionen zu besetzen, klagt Dorn. Einen „enormen Fachkräfte-Bedarf“gebe es zum Beispiel auch beim Handwerk und in der Pflege, sagt die Chefin der Arbeitsage­ntur Kempten-Memmingen, Maria Amtmann, bei einer Podiumsdis­kussion zum Auftakt der Jobmesse.

Sabrina Kirchmaier will dazu beitragen, den Fachkräfte-Mangel zu beheben: „Ich habe meinen Betriebswi­rt gemacht und bin jetzt auf Stellensuc­he“, erzählt die 21-jährige Messebesuc­herin aus Kempten und ergänzt: „Es ist gut, persönlich­e Gespräche zu führen.“Sabrina Kirchmaier redet mit Geschäftsf­ührer Uwe Niekrawiet­z von der UWT GmbH aus Betzigau (Oberallgäu). Diese Firma, die Mess-Sensoren herstellt, wurde bei Wettbewerb­en allgäu- und deutschlan­dweit zu einem der besten Arbeitgebe­r gekürt. Die UWT GmbH bietet ihren Mitarbeite­rn beispielsw­eise Yoga und eine Rückenschu­le an.

70 Unternehme­n präsentier­en sich auf der „ersten und größten Job- und Bildungsme­sse in der Region“, die von der Messe AG und der Allgäu GmbH organisier­t wurde. Die Firmen decken ein breites Spektrum ab.

Da ist zum Beispiel der Elektrotec­hnik-Dienstleis­ter TQ-Systems aus Durach (Oberallgäu), der einen Antrieb für Elektroräd­er entwickelt hat. An dessen Stand hat Nicole Haupt aus Bad Grönenbach einen Stopp eingelegt. „Ich mache gerade die Technikers­chule in Kempten“, erzählt die 25-Jährige. Bald wird die Unterallgä­uerin diese Ausbildung beenden, dann braucht sie einen Job. Währenddes­sen informiert sich der Ostallgäue­r Maschinenb­auTechnike­r Gerhard Lüderitz bei der Firma Blum aus Höchst im österreich­ischen Vorarlberg, die Küchenbesc­hläge herstellt: „Hier präsentier­en sich interessan­te Unternehme­n, die ich noch gar nicht kannte“, stellt er fest.

Als die „Freiraum“am Sonntagabe­nd ihre Pforten schließt, fällt das Fazit positiv aus: „Die Firmen waren zufrieden, die Messe findet 2018 wieder statt“, sagt Sabine Berthele von der Allgäu GmbH. Und Michelle Haut, die junge Wirtschaft­singenieur­in, ist jetzt gespannt darauf, ob sie Eindruck gemacht hat mit ihren Bewerbunge­n.

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Fotos: Martina Diemand Bei der ersten Jobmesse „Freiraum“in Memmingen informiert­e sich Nicole Haupt am Stand der Duracher Firma TQ Systems, die einen Antrieb für Elektroräd­er entwickelt hat (links). Michelle Haut (rechtes Foto, ganz rechts) ließ sich beim Leutkirche­r Unter...
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