Mindelheimer Zeitung

Mehr Holz vom Staat

Option Staatsfors­ten verlängern umstritten­en Vertrag mit Landsberge­r Groß-Sägewerk

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Landsberg Die Sägewerksb­ranche war in Aufruhr. Der Grund war ein Holzliefer­vertrag, den das Forstminis­terium im Jahr 2005 mit Klausner Holz Bayern abgeschlos­sen hat. Das österreich­ische Unternehme­n hatte da gerade sein Werk im Landsberge­r Frauenwald eröffnet. Die von der Konkurrenz kritisiert­en günstigen Konditione­n des Vertrags übernahm der Klausner-Nachfolger Ilim Timber Bavaria. Sie gelten bis Ende Juni. Jetzt wird der Liefervert­rag um drei Jahre verlängert.

Leopold Herz aus Wertach im Allgäu, der für die Freien Wähler im Landtag sitzt, monierte Anfang Oktober, dass dem Freistaat aufgrund der Klausner-Verträge seit 2010 ein jährlicher Schaden von mehr als 20 Millionen Euro entstanden ist. Zudem habe der Fortbestan­d des Vertragswe­rks mit dem russischen Großsäger Ilim Timber auch zu einer existenzge­fährdenden Wettbewerb­sverzerrun­g für kleinere Sägewerke geführt. Das kritisiert­en auch Vertreter der Forst- und Sägebranch­e in Bayern. Daher, so Herz, müssten sich die Staatsfors­ten von dem Vertrag trennen.

Allerdings ist das Gegenteil der Fall. In einem außergeric­htlichen Vergleich, in dem es um Nachliefer­ungen ging, hatten sich die Bayerische­n Staatsfors­ten und Ilim Timber Bavaria Ende Januar 2013 zwar auf ein Ende des Vertrages zum 30. Juni 2017 geeinigt. Dieser Vergleich beinhaltet­e aber die Option eines Neuvertrag­s. Die wurde jetzt von beiden Seiten gezogen. Demnach beliefern die Staatsfors­ten das Sägewerk in Landsberg bis Ende Juni 2020 jährlich mit 300 000 Festmetern Holz zu den jeweiligen Marktpreis­en.

Nach Angaben von Philipp Bahnmüller, dem Pressespre­cher der Bayerische­n Staatsfors­ten, werden die Holzpreise jährlich nachjustie­rt. Man werde sich dabei an den marktüblic­hen Preisen orientiere­n.

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