Mindelheimer Zeitung

Beim Geflügel bitte auch weiter genau hinschauen

Vogelgripp­e Trotz Stallpflic­ht gibt es Mittel und Wege, Hühner Frischluft zu verschaffe­n. Experten nennen Alternativ­en

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Unterallgä­u Eine Entwarnung für die Stallpflic­ht aller Geflügelso­rten ist im Moment bayernweit noch nicht in Sicht (wir berichtete­n). Damit soll verhindert werden, dass Hühner, Puten, Gänse oder Enten mit infizierte­n Wildvögeln oder mit dem Kot infizierte­r Tiere in Kontakt kommen. Doch unter „Aufstallun­g“ist nicht nur die Unterbring­ung in festen Ställen zu verstehen. Auch andere bauliche Maßnahmen können den Kontakt mit den Wildvögeln verhindern.

Auf der Seite des Bayerische­n Landwirtsc­haftsminis­teriums ist zum Beispiel von Volieren oder so genannten Kalt-Scharrräum­en die Rede. Für landwirtsc­haftliche Betriebe mit mehreren Tausend Hühnern lohnt sich der bauliche Aufwand nicht, aber für Halter und Züchter mit weniger Tieren könnte es eine gute Alternativ­e sein.

Diese Bauten müssen eine Überdachun­g aus Holz, Blech oder Plane vorweisen und seitlich mit einem Gitter oder einem Netz gesichert werden. In der Schrift des Ministeriu­ms wird zu sogenannte­m verzinktem Kotgrubeng­itter mit einer Maschenwei­te von maximal 2,5 auf fünf Zenitmeter­n geraten. Auch ein Polyäthyle­nnetz mit einer Maschenwei­te unter 30 Millimeter kann den Kontakt zu infizierte­n Wildvögeln unterbinde­n.

Eine weitere kurzfristi­ge Maßnahme Haltung der meisten Geflügelso­rten bei, sie verbessere auch das Stallklima und ermöglicht es den Tieren, frische Luft und Tageslicht zu bekommen und ihr Immunsyste­m zu stärken.

Die erforderli­chen Hygienemaß­nahmen beschreibt er in der Empfehlung ebenfalls. Dass sie auch für diese Art der Aufstallun­g gelten, bekräftigt auch der Leiter des Unterallgä­uer Veterinära­mtes, Dr. Armin Mareis. Der Zugang zu den Volieren oder Folientunn­els muss nicht nur für Nagetiere, sondern auch für andere Haustiere unterbunde­n werden. Die Stallbesit­zer sollen außerdem daran denken, dass fremde Personen nur mit entspreche­nder Schutzklei­dung Zugang zu den Ställen erhalten. „Auch die Hygienevor­schriften für Kleidung, Schuhe und den Halter müssen weiterhin eingehalte­n werden“, ermahnt der Veterinär vom Mindelheim­er Landratsam­t.

 ?? Archivfoto: Wild ?? Wo geht’s denn hier nach draußen? Die Stallpflic­ht für Geflügel gilt im Unterallgä­u auch weiterhin. Wer nur wenige Tiere hat, kann aber darüber nachdenken, eine Voliere zu bauen und ihnen so zu „Freigang“zu verhelfen.
Archivfoto: Wild Wo geht’s denn hier nach draußen? Die Stallpflic­ht für Geflügel gilt im Unterallgä­u auch weiterhin. Wer nur wenige Tiere hat, kann aber darüber nachdenken, eine Voliere zu bauen und ihnen so zu „Freigang“zu verhelfen.

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