Den Bürgern geht es nicht um Machtkämpfe
Zum Artikel „Christiane Maria Rapp gibt ihr Stadtratsmandat zurück“: „Der Rücktritt von Frau Rapp wird nicht nur bedauert. Aus meiner Sicht wurde sie ein Opfer ihres eigenen politischen Verhaltens. Ihre Niederlage bei der Bürgermeisterwahl war für sie eine bittere Erfahrung. Hinzu kam der Verlust von vier Sitzen ihrer CSU. Wahlen zu verlieren, ist kein Makel – das gehört zum politischen Geschehen. Auch, dass man/frau sich danach eine Mehrheit des jeweiligen politischen Organs beschafft. Dass Frau Rapp sich aber mit SPD, Grünen und FDP verbündete, war schon seltsam angesichts der vorherigen Realität. Aber es ging ihr ja um die Macht. Den Bürgern in dieser Stadt geht es allerdings nicht um Macht und Machtkämpfe innerhalb des Stadtrats, sondern darum, dass die kommunalen Angelegenheiten sachgerecht und gemeinnützig erledigt werden. Dabei hat das Wohl aller im Vordergrund zu stehen, worum sich der Bürgermeister nachweislich bemüht. Es gibt in Bayern zum Glück noch Bürgermeister, die sich der CSU nicht blind unterwerfen; dazu zählt auch Wörishofens Bürgermeister. Drei Jahre lang sind alle Versuche gescheitert, ihn aus dem Amt zu hebeln. Wenn jetzt eine große Zahl von Bürgern gegen das sog. Verkehrskonzept auf die Straße geht, dann ist das ein sehr ernstes Signal. Diese Demonstranten in der Ratssitzung zu beschimpfen, war völlig untauglich und geradezu die Aufforderung zu einer 2. Demo. Die Strategie von Frau Rapp, gemeinsam mit den anderen Verlierern die Stadtpolitik zu bestimmen, ist definitiv gescheitert. Gescheitert am fehlenden Augenmaß für die Bedürfnisse der Bevölkerung. Gescheitert auch am Bürgermeister Gruschka, der um Neutralität und Ausgleich bemüht ist und sich durch persönliche Angriffe und Tatsachenverdrehungen nicht einschüchtern lässt. Auch die Polemik eines Genossen Ibel wird daran scheitern. Dr. Heinrich Dietz, Bad Wörishofen