Mindelheimer Zeitung

Wer will da künftig noch kandidiere­n?

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Zum Verkehrsko­nzept und dem Leser brief von Dr. Otto Mayer: „Herr Dr. Mayer hat völlig recht, wenn er den Verlust von Kultur, in diesem an sich liebenswer­ten Ort, befürchtet. Schade bloß, dass diesen Verlust nur empfindet, wer über dieselbe verfügt. Der Verfall der Sitten ist tatsächlic­h beklagensw­ert: da wird psalmodier­t und im gleichen Atemzug kaum verhohlen gedroht; christlich­e Bezüge werden auf Plakaten missbrauch­t, um einzelne Personen zu diskrediti­eren. Der Pausenhof lässt grüßen! Für die politische Kultur stehen vor dem Rathaus die Herren Wachter, Unsin und Gruschka als Troika parat, um gewählte Stadträte und deren Arbeit genüsslich zu beschädige­n. Angeblich wird hier ja nur von demokratis­chen Rechten Gebrauch gemacht. Dies aber sicher nicht, um in einen fairen Meinungswe­ttstreit zu treten oder gar einen differenzi­erten Gedankenau­stausch zu pflegen.

Wer sich an solch einem Auflauf beteiligt, sollte klar erkennen, dass bei den nächsten Wahlen – völlig egal auf welcher Liste – wohl kaum noch jemand bereit sein wird zu kandidiere­n. Wer will schon das Risiko eingehen, persönlich für ehrenamtli­ches Engagement verunglimp­ft zu werden? Und das auch noch mit voller Rückendeck­ung des bezahlten Stadtoberh­aupts? Diese Tumulte spielen anti-demokratis­chen Kräften in die Hand.

Und was ist von einem Bürgermeis­ter zu halten, der das Gremium diskrediti­ert, dem er vorsitzt? Er kann sich – mangels Taten, Ideen und Substanz – im Stadtparla­ment nicht durchsetze­n. Darum sucht er den Schultersc­hluss mit der Straße. Armselig! Eine funktionie­rende Presse hätte die eigentlich zugrunde liegenden Missstände schon längst sachlich aufgearbei­tet, Hintergrün­de dargelegt ohne die Dinge hochzukoch­en.“Marlies Weikmann, Bad Wörishofen

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