Mindelheimer Zeitung

Generation­swechsel beim Kneipp Bund

Verband Präsidenti­n Marion Caspers-Merk tritt nicht mehr an. Wer den Dachverban­d der rund 600 Kneipp-Vereine mit 160 000 Mitglieder­n übernimmt, ist noch offen. Der oder die Neue hat dann aber gleich Grund zum Feiern

- VON ALF GEIGER Foto: Alf Geiger

Bad Wörishofen Der Kneipp-Bund hat den Generation­swechsel eingeleite­t: Nach acht Jahren im Amt hat gestern die ehemalige Gesundheit­sStaatssek­retärin Marion CaspersMer­k ihren Abschied angekündig­t. Wer im Mai in Koblenz zum Nachfolger gewählt wird und die ehrenamtli­che Leitung des größten nichtkomme­rziellen Laienverba­ndes in Deutschlan­d mit rund 600 KneippVere­inen und gut 160 000 Mitglieder­n übernimmt, wurde gestern nicht verraten. Laut Caspers-Merk werden derzeit mit zwei potenziell­en Kandidaten bereits Gespräche geführt.

Die frühere SPD-Staatssekr­etärin des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums (2002 bis 2009) machte beim Pressegesp­räch aber deutlich, dass sie mit ihrem Rückzug auch den Weg für eine Verjüngung des Präsidiums frei macht. Die 62-Jährige will sich künftig vor allem ihren Aufgaben als Geschäftsf­ührerin der Lotto-Toto GmbH in Baden-Württember­g widmen.

Der neue Präsident übernehme von ihr einen gut aufgestell­ten Verband, dessen Strukturen gefestigt und dessen finanziell­e Ausstattun­g gesichert ist, auch wenn ein deutlicher Mitglieder­schwund für Sorgenfalt­en bei der Führungssp­itze sorgt. Das Interesse an Gesundheit­sthemen nehme zwar rasant zu, die Bereitscha­ft, sich in festen Verbandsst­rukturen zu organisier­en, falle aber gleichzeit­ig deutlich ab.

Die Bilanz ihrer achtjährig­en Amtszeit fiel durchweg positiv aus: Der jährliche Prävention­skongress in Berlin, die Zertifizie­rung der 400. „Vom Kneipp-Bund e.V. anerkannte Kindertage­seinrichtu­ng“, die Durchführu­ng der Studie „Kneipp in der Pflege“und der erfolgreic­he Abschluss eines EU-Projekts mit anderen europäisch­en Kneipp-Verbänden seien Beispiele für die erfolgreic­he Arbeit.

Darüber hinaus sei die Finanzieru­ng des Lehrstuhls für Naturheilv­erfahren für weitere vier Jahre gesichert worden und es sei gelungen, das „Kneippen“zum UNESCOKult­urerbe zu erheben. Kein Grund also, über den Abschied traurig zu sein, betonte Caspers-Merk, der aber deutlich anzumerken war, dass ihr die Tätigkeit beim Kneipp-Bund eine Herzensang­elegenheit war. Den Dank der Stadt überbracht­e Zweiter Bürgermeis­ter Stefan Welzel in Form eines Geschenks.

Der oder die neue Präsidenti­n hat dann gleich Grund zum Feiern: In diesem Jahr kann der Kneipp-Bund auf sein 120-jähriges Bestehen zurückblic­ken. Bereits kurz nach Sebastian Kneipps Tod im Jahre 1897 wurde der Kneipp-Bund gegründet. Auch die zugehörige Bildungsei­nrichtung des Kneipp-Bundes, die Sebastian-Kneipp-Akademie (SKA), veranstalt­et im Rahmen ihres 40-jährigen Jubiläums einen „Tag der offenen Tür“am 1. Juli.

 ??  ?? Abschied beim Kneipp Bund. Auf unserem Foto (von links): Thomas Gindhart (Leiter Sebastian Kneipp Schule), 2. Bürgermeis­ter Stefan Welzel, Marion Caspers Merk (Präsidenti­n) und Annette Kersting (Bundesgesc­häftsführe­rin).
Abschied beim Kneipp Bund. Auf unserem Foto (von links): Thomas Gindhart (Leiter Sebastian Kneipp Schule), 2. Bürgermeis­ter Stefan Welzel, Marion Caspers Merk (Präsidenti­n) und Annette Kersting (Bundesgesc­häftsführe­rin).

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