Abgekämpft und enttäuscht
FC Memmingen verliert gegen TSV 1860 München II
Memmingen Niedergeschlagen kauert Stefan Heger noch Minuten nach dem Spielende auf dem ramponierten Rasen der Memminger Arena. „Extrem bitter“– so lautet der knappe erste Kommentar des Mittelfeldmanns nach dem Spiel. 0:1 (0:0) hat Fußball-Regionalligist FC Memmingen am Samstagnachmittag gegen den TSV 1860 München II verloren.
Ein Sonntagsschuss in der 88. Minute von Nicholas Helmbrecht entschied die Partie zugunsten der „Junglöwen“. Als die meisten der 946 Zuschauer schon mit einem torlosen Unentschieden gerechnet hatten, fiel wie ein Blitz aus heiterem Himmel das „Tor des Tages“. Helmbrechts unerwartetes „Geschoss“traf urplötzlich in den Torwinkel. Hinterher nannte auch „Löwen“-Trainer Daniel Bierofka den Sieg seiner Mannschaft „in gewisser Weise glücklich“. Den Memmingern attestierte der Ex-Profi eine gute Leistung und meinte: „Sie werden bis zum Schluss unter den TopFünf bleiben.“
Für FCM-Coach Stefan Anderl war dieses Lob des prominenten Kontrahenten nur ein schwacher Trost. „Das tut weh und ist unglaublich bitter“, kommentierte er die Heimniederlage. „Unentschieden, Deckel drauf, wäre super gewesen – auch für die Moral“, meinte Anderl, der sich aber „unterm Strich zufrieden mit dem Auftritt unserer Mannschaft“zeigte.
Turbulent war die 90. Minute, als nacheinander Münchens Ugur Türk (für hartes Einsteigen) und Memmingens Tim Buchmann für ein als „Notbremse“gewertetes Foul jeweils die Rote Karte sahen. Davor erlebten die knapp tausend Besucher bei frühlingshaften Temperaturen eine FCM-Mannschaft, die sich nach sehr langer Winterpause erstaunlich stark präsentierte. „Auch in der zweiten Halbzeit haben wir kaum was zugelassen“, analysierte Stefan Heger, der zusammen mit Tim Buchmann und Fabian Lutz zu den stärksten Akteuren bei den Gastgebern zählte.