Das Miteinander neu entdecken
Bauernverband Der evangelische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm spricht beim Landfrauentag in Erkheim vor 500 Zuhörerinnen
Erkheim/Unterallgäu „Mit Ihrem Interesse an der Veranstaltung zeigen sie die Verbundenheit zum Bauernstand und stärken unsere Gemeinschaft in der Gesellschaft“: Mit diesen Worten begrüßte Margot Walser, Kreisbäuerin und stellvertretende Bezirksbäuerin in Schwaben, rund 500 Landfrauen, sowie viele Politiker und Verbandsvertreter beim Unterallgäuer Landfrauentag des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Erkheim. Auf das Thema des Nachmittags „Land braucht Leben – Füreinander, Miteinander“ging ein weiterer Gast beim „Festtag der Unterallgäuer Landfrauen“ein: der evangelische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Er bezog sich dabei auf die Gemeinschaft in der Ökumene und sprach überdies vom besonderen Stellenwert der Landwirtschaft, der sich auch in einer stärkeren gesellschaftlichen Wertschätzung widerspiegeln müsse. Landwirtschaft sei ein Stück Heimat und besitze auch dadurch große Bedeutung, dass sie für gesunde Ernährung einstehe.
„Wir müssen die Gemeinschaft und das Miteinander neu entdecken“, so der Appell des Landesbischofs. Sorge bereiteten ihm Wandelprozesse in der Gesellschaft: Junge Leute verließen die Dörfer, die Läden dort seien gezwungen zu schließen und Infrastruktur gehe verloren. Es gelinge nicht, diese Entwicklungen aufzuhalten, sagte Bedford-Strohm und stellte dem gegenüber: „Wie wunderbar ist es, auf dem Land zu leben – mit all seiner Kraft und Energie.“Diese Lebensweise und ebenso der Glaube könnten Kraftquellen sein, die Herausforderungen zu meistern, „denen wir uns stellen müssen“.
Eine positive Zukunft zu gestalten nannte der Landesbischof auch als zentrale Aufgabe für die Kirche. Auf die Digitalisierung kam der Referent ebenfalls zu sprechen und äußerte beim Blick auf den Umgang mit modernen Medien den Wunsch, dass Menschen sich – trotz aller Unterschiede, die zwischen ihnen bestehen – mit Respekt, Freundlichkeit und ohne Vorurteile begegnen.
Verantwortungsbewusstsein und Miteinander waren auch wichtige Punkte in der Rede von Kreisbäuerin Margot Walser: Sie warnte vor dem Kauf billiger Lebensmittel – gelte es doch, sich gemeinsam für die regionale Lebensmittelerzeugung stark zu machen. „Denn wir denken in Generationen und hoffen, dass auch die Politik, nicht nur nach der Wahl, Flagge zeigen wird.“Auch für das Ehrenamt im ländlichen Raum brach Walser eine Lanze – ohne diesen Einsatz gäbe es keine Gemeinschaft, kein Brauchtum und keine Tradition.