Große Ehre zum Vorrunden Finale
Eishockey Der ESV Kaufbeuren feiert den direkten Einzug in die DEL-2-Play-offs und die Wahl von Stefan Vajs zum besten Spieler der Saison. Bei der Ehrung traf er auf einen Mindelheimer
Kaufbeuren Es war eine wahre Achterbahn der Gefühle, die Kaufbeurens Torwart Stefan Vajs in der vergangenen Woche erlebte. Der 28-Jährige, der seit 2010 für die Joker im Einsatz ist, wurde am Samstagabend in Köln als Bester Torwart und Bester Spieler der DEL2 geehrt. Liga-Chef Rene Rudorisch überreichte ihm die Auszeichnung auf der großen Gala des deutschen Eishockeys im Sport- und Olympiamuseum.
„Damit rechnet man normalerweise nicht. Es war eine Überraschung und eine große Freude.“Dass die Ehrung heuer ausgerechnet in Köln stattfand, freute den gebürtigen Rheinländer ganz besonders. Er hatte so die Gelegenheit viele alte Bekannte wieder zu sehen. Mit einer Fangquote von 93 Prozent überzeugte Vajs ebenso wie mit sechs Shut-Outs in der Hauptrunde - drei davon sogar in Folge. „Stefan Vajs ist ein unglaublicher Torhüter, ein Fels in der Brandung“, lobte ihn Hannu Järvenpää, der am Sonntag mit seinen Lausitzer Füchsen mit 1:5 in Kaufbeuren verlor. Järvenpää wurde gemeinsam mit Vajs ausgezeichnet, ist DEL-2-Trainer des Jahres. Und auch Kaufbeurens Coach Andreas Brockmann fand lobende Worte für seine Nummer 32: „Ich bin nicht überrascht. Stefan ist der beste Torhüter der Liga und meiner Meinung nach auch der wertvollste Spieler der DEL2 - gar keine Frage. Er hat sich das absolut verdient.“Mit der Auszeichnung hat Vajs nun einmal mehr auf sich aufmerksam gemacht.
Vajs bekennt sich zu den Jokern. Sämtliche Spekulationen über einen vorzeitigen Transfer des bis 2020 an den Verein gebundenen Vajs können aber zu den Akten gelegt werden. Eine offizielle Anfrage an Kaufbeuren habe es zwar nie gegeben, betonte der Verein, angeblich aber hatten unter anderem DELKlubs vorsichtig Kontakt zu Vajs aufgenommen. Der 28-Jährige bekannte sich am Sonntag klipp und klar zu seinen Farben. „Ich spiele nächstes Jahr definitiv in Kaufbeuren“, sagte er und gab sich derweil bescheiden. „Ich habe dieses Jahr eigentlich nichts anders gemacht als auch. Der Unterschied ist, dass ich diesmal halt diese Auszeichnung erhalte, daher ist es auch eine Ehrung für die ganze Mannschaft“, sagt Vajs und wird nachdenklich. Wenn man jemandem ganz speziell danken möchte, dann wäre es Toni Krinner, sagt der 28-Jährige. Krinner war es, der die jetzige JokerMannschaft vergangenen Sommer zusammenstellte. Vergangenen Donnerstag verstarb Krinner in Folge eines Krebsleidens. „Das war ein Schock für mich. Trauerminute am Freitag, Samstag und Sonntag. Da hatte ich jedes Mal einen Kloß im Hals“, so Vajs. „Ich bin froh, dass ich ihn kennenlernen durfte. Wir waren auch telefonisch in Kontakt. Es ist ein großer Verlust“, sagte der Torhüter. In die Trauer über den Tod des Ex-Joker-Trainers mischt sich in diesen Tagen beim ESVK die Freude über den fünften Platz nach 52 Hauptrundenspielen, der zum direkten Einzug in das Viertelfinale der Play-offs berechtigt. In der letzten Vorrundenpartieim alten Stadion am Berliner Platz besiegten die Kaufbeurer am Sonntag die Lausitzer Füchse vor 2335 Zuschauern mit 5:1. Damit sicherten sich die Rot-Gelben mit insgesamt 88 Punkten Rang fünf der Tabelle und spielen in der ersten Playoff-Runde (Best of Seven) ab nächszuvor ten Dienstag gegen die Eislöwen aus Dresden, wo sie am Freitag mit 3:1 gewonnen hatten.
Vajs traf am Samstag in Köln derweil auch auf Patrick Reimer, einst ebenfalls ESVK-Spieler und inzwischen in den Farben Nürnbergs unterwegs. Der Mindelheimer wurde nach 2014 und 2016 nun schon zum dritten Mal zum DEL-Spieler des Jahres gekürt. Der Nürnberger Kapitän stand in allen 52 Hauptrunden-Begegnungen auf dem Eis und kam dabei auf 54 Scorerpunkte. Dabei erzielte der 82-malige Nationalspieler wie schon in der vorherigen Hauptrunde 26 Treffer und bereitete 28 weitere (54 Scorerpunkte) vor.