Auch nach Gelb Rot gesperrt?
Fußball Beim Treffen der bayerischen Kreisspielleiter geht es um Änderungen bei den Amateuren. Elmar Rimmel ist für das Allgäu zuständig und erläutert die wichtigsten Themen
Kempten/Bad Gögging Sollen Amateure nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt werden? Wie steht es um den Spielplan der kommenden Saison? Und wie ist mit den zahlreichen Spielabsagen umzugehen? Diese und weitere Fragen wurden beim zweitägigen Treffen der bayerischen Kreisspielleiter in Bad Gögging (Niederbayern) diskutiert. Elmar Rimmel, der das Allgäu bei der Versammlung vertrat, erläutert die wichtigsten Punkte.
Gelb Rote Karte Bei Profis hat die Ampelkarte fast die gleichen Auswirkungen wie „glatt Rot“. Der Sünder muss vom Platz, sein Team beendet das Spiel mit einem Mann weniger. Obendrein fehlt er auch in der nächsten Partie. In den unteren Spielklassen sind die Folgen bislang nicht ganz so dramatisch: Platzverweis ja, Sperre nein. „Es wurde diskutiert, ob das nicht geändert werden sollte“, erklärt Rimmel. Die seien sich weitgehend einig gewesen, dass eine solche Sperre einerseits gut sei, dies den Vereinen aber auch schaden könne: „Das sorgt für mehr Respekt gegenüber dem Schiedsrichter und gibt ihm Spielraum. Klubs mit wenig Spielern könnten aber Probleme bekommen. Ich persönlich bin eher pro als kontra.“Rimmel merkt jedoch an: „Das ist ein Thema für eine Satzungsänderung, da haben die Vereine auf dem Verbandstag Mitspracherecht.“
„3+3“Regel Bis zu sechs Akteure aus der ersten Mannschaft (drei aus der Stammelf und drei eingewechselte – daher „3+ 3“) dürfen im zweiten Team eingesetzt werden, ohne sich festzuspielen. „Es gibt Klubs mit wenig Spielern, für die ist das entscheidend“, sagt Rimmel. Meist sei der Leistungsunterschied zwischen den beiden Teams nicht groß: „Wenn die erste Mannschaft in der Kreis- und die zweite in der B-Klasse spielt, stört diese Regel kaum jemanden. Problematisch wird es, wenn ein Team höherklassig spielt.“In solchen Fällen machen die sechs Spieler laut Rimmel oft den Unterschied aus. Auch hier waren die Kreisspielleiter einer Meinung: Die Regel sei zwar in vielen Fällen wichtig, ein „Missbrauch“und damit Wettbewerbsverzerrung müssten allerdings verhindert werden. Nun sollen Lösungsvorschläge an die Vereine geschickt werden.
Spielabsagen „Meines Erachtens werden viele Spiele vorschnell abgesagt. Früher haben wir mit einem roten Ball auf schneebedeckten Plätzen gespielt. Das ging auch“, meint Rimmel. Oftmals sei der wahre Grund für die Verschiebung einer Partie gar nicht die Unbespielbarkeit des Platzes. Durch viele NachKreisspielleiter holspiele kommen die bayerischen Kreisspielleiter immer wieder in Terminnot. Rimmel merkt aber an: „Natürlich müssen die Rasenplätze geschont werden.“Das Thema wurde kontrovers diskutiert, ändern wird sich aber vorerst nichts.
Spielplan 2017/2018 In den drei untersten Ligen (bis einschließlich der Kreisklasse) beginnt die neue Saison am Wochenende 12./13. August. Insgesamt dauert die Runde 14 Tage länger als bisher, was Rimmel etwas mehr Zeit verschafft: „Wir wollen länger bei gutem Wetter spielen. In 50 Prozent der Fälle kann man im Allgäu im November nicht mehr kicken. Diese Partien müssen ins Frühjahr verschoben werden.“Doch selbst im März gibt es immer wieder Schnee, einige Spiele fallen dann erneut aus. Für Rimmel wäre auf lange Sicht eine ausgedehnte Winterpause von November bis April optimal. Dafür könnte bis Juni oder gar Anfang Juli gespielt werden. »Kommentar