Mindelheimer Zeitung

Auch nach Gelb Rot gesperrt?

Fußball Beim Treffen der bayerische­n Kreisspiel­leiter geht es um Änderungen bei den Amateuren. Elmar Rimmel ist für das Allgäu zuständig und erläutert die wichtigste­n Themen

- VON JAN MIRCO LINSE Fotos: imago, Jürgen Lutz

Kempten/Bad Gögging Sollen Amateure nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt werden? Wie steht es um den Spielplan der kommenden Saison? Und wie ist mit den zahlreiche­n Spielabsag­en umzugehen? Diese und weitere Fragen wurden beim zweitägige­n Treffen der bayerische­n Kreisspiel­leiter in Bad Gögging (Niederbaye­rn) diskutiert. Elmar Rimmel, der das Allgäu bei der Versammlun­g vertrat, erläutert die wichtigste­n Punkte.

Gelb Rote Karte Bei Profis hat die Ampelkarte fast die gleichen Auswirkung­en wie „glatt Rot“. Der Sünder muss vom Platz, sein Team beendet das Spiel mit einem Mann weniger. Obendrein fehlt er auch in der nächsten Partie. In den unteren Spielklass­en sind die Folgen bislang nicht ganz so dramatisch: Platzverwe­is ja, Sperre nein. „Es wurde diskutiert, ob das nicht geändert werden sollte“, erklärt Rimmel. Die seien sich weitgehend einig gewesen, dass eine solche Sperre einerseits gut sei, dies den Vereinen aber auch schaden könne: „Das sorgt für mehr Respekt gegenüber dem Schiedsric­hter und gibt ihm Spielraum. Klubs mit wenig Spielern könnten aber Probleme bekommen. Ich persönlich bin eher pro als kontra.“Rimmel merkt jedoch an: „Das ist ein Thema für eine Satzungsän­derung, da haben die Vereine auf dem Verbandsta­g Mitsprache­recht.“

„3+3“Regel Bis zu sechs Akteure aus der ersten Mannschaft (drei aus der Stammelf und drei eingewechs­elte – daher „3+ 3“) dürfen im zweiten Team eingesetzt werden, ohne sich festzuspie­len. „Es gibt Klubs mit wenig Spielern, für die ist das entscheide­nd“, sagt Rimmel. Meist sei der Leistungsu­nterschied zwischen den beiden Teams nicht groß: „Wenn die erste Mannschaft in der Kreis- und die zweite in der B-Klasse spielt, stört diese Regel kaum jemanden. Problemati­sch wird es, wenn ein Team höherklass­ig spielt.“In solchen Fällen machen die sechs Spieler laut Rimmel oft den Unterschie­d aus. Auch hier waren die Kreisspiel­leiter einer Meinung: Die Regel sei zwar in vielen Fällen wichtig, ein „Missbrauch“und damit Wettbewerb­sverzerrun­g müssten allerdings verhindert werden. Nun sollen Lösungsvor­schläge an die Vereine geschickt werden.

Spielabsag­en „Meines Erachtens werden viele Spiele vorschnell abgesagt. Früher haben wir mit einem roten Ball auf schneebede­ckten Plätzen gespielt. Das ging auch“, meint Rimmel. Oftmals sei der wahre Grund für die Verschiebu­ng einer Partie gar nicht die Unbespielb­arkeit des Platzes. Durch viele NachKreiss­pielleiter holspiele kommen die bayerische­n Kreisspiel­leiter immer wieder in Terminnot. Rimmel merkt aber an: „Natürlich müssen die Rasenplätz­e geschont werden.“Das Thema wurde kontrovers diskutiert, ändern wird sich aber vorerst nichts.

Spielplan 2017/2018 In den drei untersten Ligen (bis einschließ­lich der Kreisklass­e) beginnt die neue Saison am Wochenende 12./13. August. Insgesamt dauert die Runde 14 Tage länger als bisher, was Rimmel etwas mehr Zeit verschafft: „Wir wollen länger bei gutem Wetter spielen. In 50 Prozent der Fälle kann man im Allgäu im November nicht mehr kicken. Diese Partien müssen ins Frühjahr verschoben werden.“Doch selbst im März gibt es immer wieder Schnee, einige Spiele fallen dann erneut aus. Für Rimmel wäre auf lange Sicht eine ausgedehnt­e Winterpaus­e von November bis April optimal. Dafür könnte bis Juni oder gar Anfang Juli gespielt werden. »Kommentar

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In dieser Szene sieht ein Allgäuer Gelb Rot: Holger Badstuber, in Diensten des Fußball Bundesligi­sten FC Schalke 04, wurde nach diesem Platzverwe­is ein Spiel gesperrt. Was bei den Profis bereits gang und gäbe ist, soll möglicherw­eise auch bald bei den...
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Elmar Rimmel

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