Mindelheimer Zeitung

Ehrenamt hat mehr Unterstütz­ung verdient

Zum Kommentar „Ehrenamt als Auslauf modell“in der MZ vom 18. März:

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„Natürlich kann man Alf Geiger nur Recht geben: Das Ehrenamt scheint tatsächlic­h ein Auslaufmod­ell zu sein, denn immer weniger Menschen wollen sich in unseren Vereinen engagieren oder gar Führungspo­sitionen übernehmen. Ob man allerdings bei der Suche nach Freiwillig­en damit erfolgreic­h sein wird, einmal im Jahr mit einem Wellness-Ausflug oder dem Erlass des Jahresbeit­rags, oft weniger als 50 Euro, zu locken, wage ich doch stark zu bezweifeln. Das Problem liegt tiefer. Wurde früher ein Sportverei­n oft fast allein von einer herausrage­nden Persönlich­keit am Ort geführt, der sich für keine Aufgabe zu schade war, winken heute potenziell­e Kandidaten wegen Zeitmangel­s aus berufliche­n und familiären Gründen ab.

Dazu scheuen sie die Verantwort­ung, die ein Vereinsvor­sitzender, umgeben von vielen bürokratis­chen Fallstrick­en, heute sicherlich in höherem Maße trägt. Um diese Bedenken aus dem Weg zu räumen, bedarf es mehr Unterstütz­ung durch Politik und Verwaltung und eine Änderung eingefahre­ner Vereinsstr­ukturen. Eine Vorstandsc­haft muss sich breiter aufstellen, um die Vereinsarb­eit auf viele Schultern zu verteilen und so dem Einzelnen die „Angst“vor der Überlastun­g zu nehmen.

Zuletzt sei mir noch eine Frage an Alf Geiger gestattet: Wie kommt er auf die Idee, die Jugendleit­er der heimischen Sportverei­ne würden „ganz selbstvers­tändlich“eine finanziell­e Entschädig­ung bekommen? Von dieser haben wohl fast alle meine Kollegen und auch ich bis dato nämlich noch nichts gesehen. Stefan Schröder Jugendleit­er Fußball, SpVgg Wiedergelt­ingen

Anmerkung der Redaktion: Der Hinweis bezog sich auf die steuerfrei­e Aufwandsen­tschädigun­g für Jugendleit­er, beispielsw­eise durch den BLSV.

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