Welcher Handytyp bist du?
Medien Fast alle Fahrgäste halten in Bus und Bahn ein Smartphone in der Hand. Doch jeder nutzt es anders. Was Handys in öffentlichen Verkehrsmitteln über dich verraten
Unterallgäu Egal, mit was ihr fahrt: So gut wie jeder Fahrgast hält in den öffentlichen Verkehrsmitteln ein Handy in der Hand. Manche haben Smartphones mit riesigen Displays, andere fallen durch ihre Lautstärke am Handy auf. Wir haben verschiedene Typen entdeckt:
Der Dauertelefonierer Schon beim Einsteigen hat er sein Handy am Ohr – und legt dieses auch bis zum Ende der Fahrt nicht mehr aus der Hand. Laut, und so, dass es einfach jeder mitbekommen muss, kommuniziert der Dauertelefonierer mit seinem Gesprächspartner. Spätestens bis zum Ende der Fahrt kennt ihr die gesamte Lebensgeschichte des Telefonierers. Ihr wisst, was, wann und wo er zu Mittag gegessen hat und warum es gerade in seiner Beziehung kriselt. Das kann ganz unterhaltsam sein, aber ebenso schnell auch einfach nerven. Denn selbst wenn ihr wolltet: Weghören ist schier unmöglich.
Der Musikhörer Mit Stöpseln im Ohr oder riesigen Kopfhörern auf dem Haupt lässt sich der Musikhörer auf einen freien Platz fallen und signalisiert: Sprich mich bloß nicht an. Ist auch gar nicht möglich, schließlich hört er dank des lauten Sounds eh nichts. Dafür bekommt der Sitznachbar die ganze Musik mit und kennt bis zur Endhaltestelle das Lieblingslied des Kopfhörerträgers auswendig.
Der Spieler Sein Handy hat in der Regel ein übergroßes Display, welches ständig in bunten Farben blinkt und spielautomatenähnliche Geräusche von sich gibt. Der Blick des Spielers bleibt während der gesamten Fahrt konzentriert auf das Handy gerichtet, die komplette Welt außenrum wird ausgeblendet. Gelegentlich huscht ein zufriedenes Grinsen über sein Gesicht. Zwanghaft umklammert der Zocker sein Smartphone, schließlich geht es bei seinem Handyspiel um alles. Nur das Aussteigen gestaltet sich als schwierig, wenn man die Augen nicht vom Handy losreißen kann.
Der Social Media Nutzer Wie besessen tippt der Social-Media-Nutzer in die Tasten, schließlich muss er seine Textnachricht vor der nächsten Haltestelle fertig bekommen. Geschafft! Jetzt noch schnell ein Selfie für die Freunde machen, ein Foto von draußen für Snapchat schießen und mal eben Facebook checken. Oh nein, da ist die Station ja schon, jetzt heißt es aussteigen. Schnell noch den Freund wegen des genauen Treffpunkts anrufen … Huch, da sitzt er ja zwei Plätze weiter!
Der Apple Fan An seinem Handgelenk blitzt, richtig, die neue Apple-Watch, aus der Umhängetasche lugt das iPad heraus, und in seinen Händen hält der Apple-Fan das iPhone 7 Plus. Seit er das öffentliche Verkehrsmittel betreten hat, versucht er, seinen Mitfahrern zu signalisieren: Schaut, ich trage Apple! Während der Fahrt nutzt der iPhone-Besitzer den iMessenger, lädt sein iPhone an der iPhone-Dockingstation auf und isst vielleicht noch genüsslich einen Apfel. Wohin die Reise geht? Na zum Apple-Store, ganz klar.
Der Altmodische In den Händen dieser Person liegt ein Handy. Kein Smartphone, sondern ein TastenModell aus dem Jahre 2002. Kein Touchscreen, keine Kamera, von einer Internetflat ganz zu schweigen. Während andere Whatsapp-Nachrichten hin- und herschicken, liest der Altmodische während der Fahrt auf seinem Tastenhandy SMS. Beim Anblick dieses Telefons wird der ein oder andere Fahrgast in der Nähe des altmodischen Handybesitzers ganz nostalgisch. Da kommen Erinnerungen hoch an zweifarbige Bildschirme und polyfone Klingeltöne.
Der Tourist Der Tourist hat kein Handy bei sich, nein, er hat ein Tablet! Mit diesem werden fleißig Bilder geschossen und während der Fahrt im öffentlichen Verkehrsmittel dann durchgescrollt und aussortiert. Hält sich der Tourist das Tablet vor den Kopf, ist von ihm nichts mehr zu sehen – schließlich muss der Bildschirm möglichst groß sein! Auf dem Sitzplatz neben dem Touristen liegt übrigens der Selfie-Stick für technisch Fortgeschrittene. Ab und zu schließt der Tourist das TabletFotoalbum und öffnet das elektronische Wörterbuch oder eine Urlaubsapp, die Sehenswürdigkeiten oder gute Restaurants in der Nähe empfiehlt. Der ohne Handy Was, den gibt es noch? Ja, in seltenen Fällen soll es vorkommen, dass sich tatsächlich noch Fahrgäste ohne Handy im Bus oder der Bahn aufhalten. Wie das gehen soll, ist für die Allermeisten schwer vorstellbar. Aber manche Menschen haben noch ein Buch oder eine Zeitschrift zum Lesen dabei, manche unterhalten sich, ganz in echt, und wieder andere schalten ab und schauen tatsächlich einfach nur aus dem Fenster! Unvorstellbar in Zeiten von Whatsapp, Instagram und Spielen, Terminkalender und Fotos auf dem Handy. Wir haben jedoch den Verdacht, dass etwas ganz anderes dahintersteckt: Vielleicht ist bei diesen Fahrgästen einfach nur der Handyakku leer.