Mindelheimer Zeitung

Für die Kindergart­en Kinder greift Türkheim tiefer in die Tasche

Gemeindera­t Ab September werden Stellvertr­eter für das Leitungspe­rsonal gebraucht. Die Einwohnerz­ahlen steigen und deshalb laufen die Planungen für einen Kindergart­en-Neubau

- VON ALF GEIGER

Türkheim Braucht die Leitung der beiden Kindergärt­en auch einen offizielle­n Stellvertr­eter? Der Gemeindera­t sagte in seiner jüngsten Sitzung Ja zu dieser Frage und nahm dabei auch in Kauf, dass für das Mehr an Verantwort­ung auch mehr Geld bezahlt werden muss. Es müssen zwar keine neuen Stellen geschaffen, die neue Position aber höher eingruppie­rt werden.

Im Tarifvertr­ag für den öffentlich­en Dienst (TVöD) heißt es: „Je Kindertage­sstätte soll ein ständiger Vertreter der Leitung bestellt werden“.

Da von dieser Regelung auch die beiden großen Türkheimer Kindergärt­en St. Josef und St. Elisabeth betroffen sind, hatte der Gemeindera­t zu entscheide­n, ob dem Antrag der Kindergärt­en und der Empfehlung der Fachberatu­ng des Kreisjugen­damtes Unterallgä­u entsproche­n werden soll.

Derzeit gibt es in den Kindergärt­en St. Elisabeth und St. Josef solche Stellen noch nicht. Es existiert in jedem der Kindergärt­en nur eine sogenannte „Abwesenhei­tsvertretu­ng“. Diese Aufgabe wird jeweils von einer Erzieherin im Abwesenhei­tsfall der Leitung wahrgenomm­en.

Die Tätigkeit wird jedoch nur dann vergütet, wenn diese länger als einen Monat als Leitung tätig wird. Falls nunmehr Stellen für ständige Stellvertr­etungen eingericht­et werden, müssten diese inhaltlich umgestalte­t werden. Dem stellvertr­etenden Leitungspe­rsonal müssen dauerhaft Tätigkeite­n mit Leitungsve­rantwortun­g übertragen werden.

Michael Helfert, Leiter des Kindergart­ens St. Elisabeth, machte den Gemeinderä­ten deutlich, wie wichtig diese neuen Stellen im täglichen Ablauf und Betrieb seien. Nach einer ausführlic­hen Diskussion über die Arbeitspla­tzbeschrei­bung, dem Nutzen und der Umsetzung dieser Stellvertr­etungen entschied sich die Ratsmehrhe­it dann für die Schaffung der neuen Stellenpro­file, die zum Beginn des neuen Kindergart­enjahres ab September umgesetzt werden sollen.

Bis dahin sollen auch die Weichen für einen möglichen Neubau eines zusätzlich­en Kindergart­ens gestellt sein. Bürgermeis­ter Christin Kähler hat dieses Projekt zur „Chefsache“gemacht und lässt derzeit ausloten, welche Variante die vernünftig­ere ist – auch aus wirtschaft­licher Sicht: Neubau, Umbau oder Erweiterun­g der bestehende­n Kindergärt­en. Angesichts der Bedeutung dieses Prestige-Objekts gilt es in Kreisen des Gemeindera­ts aber als „ausgemacht­e Sache“, dass ein neuer Kindergart­en gebaut werden soll. Auch ein möglicher Standort wurde bereits ausgeguckt: Im Kirchenweg besitzt die Gemeine ein Gebäude, in dem jetzt der Bauhof seine Geräte unterstell­t.

Hier könnte der neue Kindergart­en gebaut werden, wenn der Bauhof bis dahin ein neues Domizil hat. Denn auch danach hält die Gemeinde Ausschau, weil der Bauhof derzeit noch auf fünf verschiede­ne Standorte über das ganze Gemeindege­biet verteilt ist. Der Bedarf nach mehr Kindergart­enplätzen steigt kontinuier­lich, wie Bürgermeis­ter Kähler zuletzt immer wieder betonte. Türkheim boomt und immer mehr Neubürger suchen ein neues Zuhause an der Wertach. Aktuell zählt die Gemeinde 7126 Einwohner. Tendenz: steigend.

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