Mindelheimer Zeitung

Malen mit der Spachtel

Ausstellun­g Nicole Anja Schmid lässt am Wochenende im Kleinen Schloss Rost auf Farbe treffen

- VON MARIA SCHMID Foto: Maria Schmid

Türkheim/Pfaffenhau­sen „Rost trifft Farbe“ist der Titel der Ausstellun­g der Künstlerin Nicole Anja Schmid aus Pfaffenhau­sen, die am kommenden Wochenende im Kleinen Schloss in Türkheim zu sehen ist.

Als Nicole Anja Schmid vor 47 Jahren in Ulm-Söflingen das Licht der Welt erblickte, waren ihr Lebensweg und die damit verbundene­n Schicksals­schläge noch nicht erkennbar. Nach Schulbesuc­h und der Ausbildung zur Friseurin stand schon damals für sie fest, sie wollte mit Menschen arbeiten, um ihnen zu helfen. In dem Salon, in dem sie tätig war, gehörte es zu ihrer Arbeit, Gespräche mit den Kunden zu führen, die fürs Zuhören und Ratschläge immer dankbar waren.

Doch immer wollte Nicole Anja Schmid nicht in diesem Beruf arbeiten. Die angedachte­n Ziele kamen jedoch erst durch einen großen gesundheit­lichen Eingriff in greifbare Nähe. Mit nur 21 Jahren erkrankte sie an Brustkrebs – als sehr ernst eingestuft. Sie habe sich durch ihre innere Kraft und einem starken Willen, gepaart mit einer gehörigen Portion Optimismus, selbst geheilt. Und das vor allem auch durch ihr Maltalent. Sie lächelt beim Gespräch mit der Mindelheim­er Zeitung und sagt: „Ohne die Malerei hätte ich das nicht überlebt. Mein Thema damals war das Herz – in allen möglichen Variatione­n.“

Das verhalf zu ihrer inneren Heilung. Sie wollte weiter und nun ganz bewusst mit Menschen arbeiten. Inzwischen hat sie ihre eigene Heiltherap­ieform entwickelt. Sie besuchte die Steinbeis-Hochschule in Berlin. Wichtig sind ihr die drei Komponente­n: Körper-Geist-Seele. 2010 gründete sie mit ihrem Mann eine eigene Schule, das Ajus-Institut in Pfaffenhau­sen. Inzwischen hat sie Schüler aus der Ärzteschaf­t und Heilprakti­ker, außerdem etliche zufriedene Patienten. Nicole Anja und Franz Schmid haben zwei Töchter im Alter von 24 und 13 Jahren. Franz Schmid ist ebenfalls Therapeut. Sie ergänzen sich somit sehr gut. Darüber ist Nicole Anja Schmid sehr glücklich. Seit 2014 wird sie zur „Kunst- und Kommunikat­ionsTherap­eutin“in Ulm ausgebilde­t. Und die Malerei? Die ist für sie immer sehr wichtig gewesen. Heute malt sie vor allem spontan. Wenn mitten in der Nacht eine Idee greifbar wird, steht sie auf, geht ins Wohnzimmer (ihr Atelier) und malt. So entstand auch ihr neuestes Werk „Tänzerinne­n“, dessen Farben beim Gespräch mit der MZ noch feucht waren. Sie sagt: „Die künstleris­che Begegnung ist für mich die Zeit des Wandels. Ausdruck und Weiterbild­ung der persönlich­en Fähigkeite­n neu zu entdecken. Die Liebe zum Detail erleben.“

Sie malt lediglich mit einer rund 15 Zentimeter breiten Spachtel, nie mit einem Pinsel. Den benötigt sie nur zum Farben anrühren. Die bevorzugte­n Farben sind mythologis­che Urfarben wie Gouache (wasserlösl­iches Farbmittel), Asche und „Sternensta­ub“, feinster Goldstaub – das edle Metall, das auch die Gewänder der „Tänzerinne­n“leuchten lässt. Auch das Firmenlogo – Schmetterl­ing „Bläuling“– ist so bewusst ausgewählt, da die Farbe Blau für sie göttlich ist. Sie entwickelt­e ihre eigene Sprache der inneren Kunst „um Räume zu öffnen“. Für die Ausstellun­g im Türkheimer Schloss hat Nicole Anja Schmid rund 70 Bilder unterschie­dlicher Größen und Themen ausgewählt, Bilder, die „die Seele bewegen“. Sie lässt Farben sprechen. Öffnungsze­iten Samstag, 25. März, ab 18 Uhr, Sonntag, 26. März, 11 bis 17 Uhr.

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Die Künstlerin Nicole Anja Schmid aus Pfaffenhau­sen präsentier­t am kommenden Wochenende ihre Arbeiten zum Thema „Rost trifft Farbe“im Kleinen Schloss in Türkheim.

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