Mindelheimer Zeitung

War das wirklich Bob Dylan?

Schweden Der Sänger hat endlich seinen Nobelpreis abgeholt – angeblich

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Das mit Bob Dylan und dem Nobelpreis ist eine echt komplizier­te Geschichte. Dass ein Sänger und Songschrei­ber die Auszeichnu­ng für Literatur bekommt, war ja schon ziemlich ungewöhnli­ch. Dass der Mann dann partout nicht zur feierliche­n Übergabe mit großem Tamtam in Schweden erscheinen will, war noch ungewöhnli­cher. Und nun sollen Bob Dylan und der Nobelpreis also doch noch zusammenge­funden haben. Heißt es jedenfalls. Denn einen über jeden Zweifel erhabenen Beweis dafür, dass der scheue Musiker das Ding nun tatsächlic­h abgeholt hat, können wir Ihnen leider auch heute nicht liefern.

Sicher ist nur, dass Dylan in Stockholm war. Dafür gibt es Zeugen, richtig viele Zeugen sogar: Am Samstagabe­nd gab er dort ein umjubeltes Konzert. Zu den Spekulatio­nen, er habe bei dieser Gelegenhei­t gleich auch in der Nobelpreis-Akademie vorbeigesc­haut, sagt er zwei Stunden lang kein Wort. Er macht halt lieber Musik. Also müssen wir uns auf Akademie-Chefin Sara Danius verlassen und die schwört Stein und Bein, der 75-Jährige habe bei einer kleinen Feier hinter verschloss­enen Türen den Preis in Empfang genommen. Angeblich fand das Ganze in dem Konzerthau­s statt, in dem der Sänger später auf der Bühne stand. Die Stimmung sei „ausgelasse­n“gewesen. Nur die üblichen Händeschüt­tel-Dankesrede­n-Fotos gibt es halt nicht. Stattdesse­n Bilder eines Mannes, der am Eingang des Gebäudes mit Lederjacke und Kapuzenpul­li gesehen wurde. Fotografen behaupten, unter der Verkleidun­g stecke der scheue Rocksänger. Ob das stimmt? Die Antwort kennt vermutlich nicht einmal der Wind.

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Foto: afp Mit Kapuze und Lederjacke in Stockholm: Das soll Bob Dylan sein.

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