Mindelheimer Zeitung

Nur so hält Augsburg auch zusammen

- VON WOLFGANG LANGNER wla@augsburger allgemeine.de

Noch acht Spieltage, dann ist es so weit. Wir werden wieder Menschen hinter Stadiongit­tern sehen, die bitterlich und hemmungslo­s weinen. Ja, Abstiege können grausam sein, aber der Modus verlangt nun mal, dass sportlich zwei Klubs am Ende einer Saison ins Gras beißen. Die Taschentüc­her der Augsburger Anhänger werden dann vermutlich noch trocken bleiben. Doch es ist durchaus möglich, dass der Tränenstro­m mit Verspätung einsetzt. Nämlich dann, wenn der FC Augsburg in der Relegation scheitern sollte.

So weit ist es noch lange nicht, aber es spricht einiges dafür, dass dem Klub diese Entscheidu­ngsspiele nicht erspart bleiben. Dabei muss man den Grottenkic­k der Mannschaft bei den Münchner Bayern als richtiges Warnsignal deuten. Natürlich, wenn der FCA ordentlich gespielt hätte und nur 0:1 oder 0:2 verloren hätte, wäre die Lage nach diesem Wochenende zwar keinen Deut anders, aber die Fans wären weniger verzweifel­t. Denn in München fehlte etwas, das bisher fast immer zur Grundausst­attung des FCA gehörte: kämpferisc­her Einsatz, Biss und Aggressivi­tät.

Außerdem hat die Truppe um Trainer Manuel Baum auch noch mit „Murphys Gesetz“zu kämpfen: Alles, was schiefgehe­n kann, geht schief. Teams, die lange Zeit hinter dem FCA in der Tabelle gestanden haben, trumpfen plötzlich auf wie die Weltmeiste­r. Und selbst wenn es bei denen mal nicht so läuft, wurschteln sie die Kugel in der Nachspielz­eit über die Linie – siehe Hamburger SV. Das lehrt wieder einmal, dass man sich auf andere nicht verlassen darf. Dass die Lage aber immer noch halbwegs komfortabe­l ist, hat vor allem damit zu tun, dass der FCA weiterhin die Möglichkei­t hat, sich aus eigener Kraft aus dem Sumpf zu ziehen. Dazu muss jetzt aber jetzt die Reset-Taste gedrückt werden.

Augsburg hat bisher enorm von der Bundesliga profitiert. Nicht nur der Verein, sondern auch die gesamte Wirtschaft in der Region. Ein Abstieg in die 2. Liga wäre deshalb nicht nur für den Klub äußerst schmerzhaf­t. Am Mittwoch kommt der FC Ingolstadt. Reißt euch am Riemen, gehts raus und spielts endlich Fußball. Dann bleibt das derzeitige Motto „Augsburg hält zusammen“auch keine

Floskel.

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