Bleibt der Gelbe Sack oder kommt eine neue Tonne?
Entsorgung Wie sich das neue Verpackungsgesetz im Landkreis auswirkt, zeigt sich frühestens 2019. Zwei Neuerungen stehen aber schon fest
Unterallgäu Mit dem Ziel, dass mehr Abfall als bisher recycelt wird, hat der Bundestag ein neues Verpackungsgesetz verabschiedet. Es soll frühestens 2019 in Kraft treten und wird sich dann auch im Unterallgäu bemerkbar machen. Offen ist allerdings noch, wie stark.
So sieht das Gesetz beispielsweise vor, dass die Kommunen ihren Bürgern künftig eine Art Wertstofftonne anbieten können – sofern die Privatunternehmen der dualen Systeme, die die Sammlung und Verwertung von Verpackungsmüll organisieren damit einverstanden sind. In der Tonne könnte dann neben den bislang im Gelben Sack erfassten Verpackungen auch stoffgleicher Müll wie zum Beispiel ein Kunststoff-Wäschekorb oder eine Bratpfanne gesammelt werden.
Ob es dazu kommt, ist laut Matthias Baur von der Abteilung Abfallwirtschaft am Landratsamt aber noch völlig offen. Die Verträge des Landkreises mit den insgesamt zehn Unternehmen der dualen Systeme, deren bekanntestes das Duale System Deutschland mit dem Grünen Punkt als Logo sein dürfte, laufen Ende 2018 aus und werden dann neu verhandelt. Von der Beibehaltung des bisherigen Systems bis hin zu einer neuen Tonne, die in regelmäßigem Turnus geleert wird, ist dann theoretisch alles möglich. Zu gegebener Zeit wird sich der Umweltausschuss des Landkreises mit der künftigen Entsorgung der Wertstoffe beschäftigten. Bis dahin bleibt es bei Restmüll-, Bio- und Altpapiertonne, dem Gelben Sack für Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen und der Entsorgung weiterer Wertstoffe an einem der 24 Wertstoffhöfe im Landkreis.
Neben der Möglichkeit einer neuen Tonne sieht das Gesetz auch vor, dass Mehrwegflaschen besser gekennzeichnet werden. Die Kunden sollen dann schon beim Blick aufs Regal erkennen, ob sie zu einer Mehr- oder einer Einwegflasche greifen. Bislang müssen sie den entsprechenden Hinweis auf den Flaschen suchen. Die Bundesregierung erhofft sich davon, dass sich mehr Kunden für Mehrwegflaschen entscheiden. Außerdem müssen die Verbraucher künftig für mehr Getränke Pfand zahlen: Es wird dann auch für kohlensäurehaltige Saftschorlen sowie Mischgetränke mit einem Molke-Anteil von mindestens 50 Prozent fällig.