Etwas mehr Wertschätzung, bitte
Feuerwehren Kreisbrandrat Möbus findet, die Floriansjünger seien nicht mit anderen Vereinen vergleichbar
Mindelheim In Sonntagsreden sei alles immer wunderbar, sagt Alexander Möbus. Die Feuerwehren würden von jedem Bürgermeister über den grünen Klee gelobt. Tatsächlich gebe es aber eine Lücke zwischen der Anerkennung in Worten und dem Handeln, was die Wertschätzung der Arbeit der Feuerwehrleute betrifft, sagt der Kreisbrandrat.
Immer noch sei die Ansicht weit verbreitet, die Feuerwehren seien ein Verein wie jeder andere auch. „Sie sind aber eine Einrichtung der Gemeinde“, stellt Möbus klar. Vergleichbar mit dem Bauhof, nur arbeiteten die Helfer ehrenamtlich. Die Arbeit der Feuerwehren ist also Pflichtaufgabe der Gemeinden. Die Feuerwehren seien also nicht mit Musikkapellen oder Sportvereinen vergleichbar, auch wenn Möbus einräumt, dass auch diese Wertvolles für das Gemeindeleben leisteten. „Wir rücken eben auch an Heiligabend aus, wenn Not am Mann ist“, betont der oberste Feuerwehrfunktionär im Landkreis.
Die fehlende Wertschätzung macht Möbus konkret fest an einer Vergünstigung, die langjährige Feuerwehrleute genießen. Wer 40 Jahre aktiv im Feuerwehrdienst war, darf für eine Woche das Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch-Gmain besuchen. Das kostet die Gemeinden 270 Euro pro Person. Möbus findet, dazu sollten auch die Ehepartner auf Kosten der Gemeinden eingeladen werden.
Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 49 aktive Feuerwehrkameraden im Landkreis, die 40 Jahre und länger im Dienst waren. Insgesamt sind es 5500 Feuerwehrleute, die die Bevölkerung bei Bränden oder Unfällen schützen. Für die einzelnen Gemeinden wären das nicht mehr als symbolische Beträge. „Das wäre eine schöne Geste“, sagt Alexander Möbus.
Zur Zeit werde diese Wertschätzung sehr unterschiedlich gehandhabt. Mindelheim nennt Möbus dabei vorbildlich. Dort werden langjährige aktive Feuerwehrmänner einmal im Jahr zum Essen eingeladen. Viele andere machten nichts.