Eine Kirche aus Bäumen für den Kurpark
Tourismus In Bad Wörishofen könnte ein spektakuläres „Bauwerk“entstehen
Bad Wörishofen Der Kurpark von Bad Wörishofen ist eine weithin bekannte Attraktion. Nicht nur der Barfußpfad lockt zahlreiche Besucher an. Es warten ein Rosarium von Rang, eine große Voliere, nicht zuletzt findet sich dort auch eine er schönstes Tennisanlagen Bayerns. Nun soll der Kurpark noch um eine Attraktion reicher werden. Eine „Grüne Kirche“könnte dort entstehen, wenn der Stadtrat zustimmt.
Im Investitionsplan des Kur- und Tourismusbetriebes ist das Projekt bereits enthalten. Als Standort ist Wiese in der Kurparkerweiterung im Gespräch. Dort gibt es nach Darstellung von Kurdirektorin Petra Nocker bereits den Menhir als Symbol für Begegnung und Versammlung, ein sogenannter ThingOrt, bekannt aus der germanischen Geschichte.
Auch das beliebte Labyrinth findet sich dort. Es gehört zum Barfußpfad. Als Symbol des Lebens, das in Abschnitten verläuft, schildert Nocker das Bauwerk. Eine Kirche würde gut dazu passen, findet man im Kurbetrieb. Die Säulen der Kneipp-Therapie sind im Kurpark ja erkennbar. Eine Kirche als Sym- für Kneipps Ordnungstherapie wäre eine Bereicherung, heißt es. Zudem passe es „hervorragend“zu dem neuen Leitthema „Achtsamkeit“der Allgäu GmbH.
Das Allgäu wolle sich als „achtsame“Region profilieren, getreu dem anhaltenden Trend. Wer nur einmal eine Buchhandlung betritt, kann unter einer Vielzahl an Ratgebern zum Thema Achtsamkeit auswählen.
Kein Wunder, versprochen wird ja auch mehr Zufriedenheit im Leben. Bad Wörishofen sei dafür „besonders prädestiniert“, findet Nocker, als „Zentrum der ganzheitlidie chen Gesundheitslehre“Kneipps. Eine Kirche in den Park mauern will aber niemand. Das Gotteshaus soll vielmehr wachsen. Hainbuchen sollen die Wände und Decke bilden. Auch das nicht ohne Hintergedanken.
„Die Hainbuche gilt seit Menschengedenken als Schutzpflanze für Weiden und Siedlungen und als Pflanze der Lust- und Irrgärten im Mittelalter“, erklärt Nocker.
Auch in der Bachblütentherapie spielt die Hainbuche eine Rolle. Die Blütenessenz findet Anwendung bei seelischer und mentaler Erschöpfung. „Lebendigkeit, geistige Fribol sche sowie Kräftigung und Stärkung“verspreche die Hainbuchenblüte, sagt Nocker. Die Hainbuchen sollen in Form eines Kirchenschiffs angepflanzt werden, auf einer Fläche von etwa 16 mal 12 Metern.
Die grüne Kirche soll begehbar sein. Dafür gibt es bereits ein gutes Beispiel, die „Tree Church“, die Baumkirche, in Neuseeland. Sie bietet Platz für 100 Menschen.
Was so eine Baumkirche für den Kurpark kostet würde, ist noch unklar. Über Geld wurde bislang nicht gesprochen. Die Haushaltsberatungen beginnen am heutigen Montag um 18 Uhr im Rathaus.