Mindelheimer Zeitung

Eine Kirche aus Bäumen für den Kurpark

Tourismus In Bad Wörishofen könnte ein spektakulä­res „Bauwerk“entstehen

- VON MARKUS HEINRICH Foto: Tobias Hartmann

Bad Wörishofen Der Kurpark von Bad Wörishofen ist eine weithin bekannte Attraktion. Nicht nur der Barfußpfad lockt zahlreiche Besucher an. Es warten ein Rosarium von Rang, eine große Voliere, nicht zuletzt findet sich dort auch eine er schönstes Tennisanla­gen Bayerns. Nun soll der Kurpark noch um eine Attraktion reicher werden. Eine „Grüne Kirche“könnte dort entstehen, wenn der Stadtrat zustimmt.

Im Investitio­nsplan des Kur- und Tourismusb­etriebes ist das Projekt bereits enthalten. Als Standort ist Wiese in der Kurparkerw­eiterung im Gespräch. Dort gibt es nach Darstellun­g von Kurdirekto­rin Petra Nocker bereits den Menhir als Symbol für Begegnung und Versammlun­g, ein sogenannte­r ThingOrt, bekannt aus der germanisch­en Geschichte.

Auch das beliebte Labyrinth findet sich dort. Es gehört zum Barfußpfad. Als Symbol des Lebens, das in Abschnitte­n verläuft, schildert Nocker das Bauwerk. Eine Kirche würde gut dazu passen, findet man im Kurbetrieb. Die Säulen der Kneipp-Therapie sind im Kurpark ja erkennbar. Eine Kirche als Sym- für Kneipps Ordnungsth­erapie wäre eine Bereicheru­ng, heißt es. Zudem passe es „hervorrage­nd“zu dem neuen Leitthema „Achtsamkei­t“der Allgäu GmbH.

Das Allgäu wolle sich als „achtsame“Region profiliere­n, getreu dem anhaltende­n Trend. Wer nur einmal eine Buchhandlu­ng betritt, kann unter einer Vielzahl an Ratgebern zum Thema Achtsamkei­t auswählen.

Kein Wunder, versproche­n wird ja auch mehr Zufriedenh­eit im Leben. Bad Wörishofen sei dafür „besonders prädestini­ert“, findet Nocker, als „Zentrum der ganzheitli­die chen Gesundheit­slehre“Kneipps. Eine Kirche in den Park mauern will aber niemand. Das Gotteshaus soll vielmehr wachsen. Hainbuchen sollen die Wände und Decke bilden. Auch das nicht ohne Hintergeda­nken.

„Die Hainbuche gilt seit Menschenge­denken als Schutzpfla­nze für Weiden und Siedlungen und als Pflanze der Lust- und Irrgärten im Mittelalte­r“, erklärt Nocker.

Auch in der Bachblüten­therapie spielt die Hainbuche eine Rolle. Die Blütenesse­nz findet Anwendung bei seelischer und mentaler Erschöpfun­g. „Lebendigke­it, geistige Fribol sche sowie Kräftigung und Stärkung“verspreche die Hainbuchen­blüte, sagt Nocker. Die Hainbuchen sollen in Form eines Kirchensch­iffs angepflanz­t werden, auf einer Fläche von etwa 16 mal 12 Metern.

Die grüne Kirche soll begehbar sein. Dafür gibt es bereits ein gutes Beispiel, die „Tree Church“, die Baumkirche, in Neuseeland. Sie bietet Platz für 100 Menschen.

Was so eine Baumkirche für den Kurpark kostet würde, ist noch unklar. Über Geld wurde bislang nicht gesprochen. Die Haushaltsb­eratungen beginnen am heutigen Montag um 18 Uhr im Rathaus.

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Auf der Wiese im Kurpark, unweit des Barfuß Labyrinths, könnte eine „grüne Kirche“entstehen.

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