Mindelheimer Zeitung

Blühende Träume und pures Wohlbefind­en

Marktsonnt­ag Beim Brunnenfes­t und Ostereierm­arkt strahlen Veranstalt­er und Besucher mit der Sonne um die Wette

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen Schöner kann ein Wochenende nicht sein: Sommertemp­eraturen im Frühling, tausende bunte Blütenträu­me – das sind sie für die Teilnehmer­innen und Teilnehmer, die die zwölf Brunnen so herrlich schmückten, für die sie begleitend­en Musikanten der Stadtkapel­le Bad Wörishofen mit Andreas Langanki am Taktstock und den Stockheime­r Musikkapel­le mit Dirigentin Sanni Risch.

Blütenträu­me sind es auch für die Aussteller im Kurhaus mit ihrem filigranen Osterschmu­ck, für den Einzelhand­el an diesem verkaufsof­fenen Sonntag und nicht zuletzt für die flanierend­en, fröhlichen Menschen, die alles das genießen konnten, was Herz, Augen und Magen erfreute – pures Wohlbefind­en auf allen Seiten.

Bei der Eröffnung des Osterbrunn­enfestes am Denkmalpla­tz mit dem jüngsten Brunnen-Kind des Ar- beitskreis­es Ortsversch­önerung spielte die Musikkapel­le Stockheim den Bayerische­n Defilierma­rsch. Um unter diesen Klängen im Marschschr­itt zum Brunnen zu gelangen, sei wegen der unzähligen Menschen auf dem Platz gar kein Durchkomme­n möglich gewesen, scherzte Bürgermeis­ter Paul Gruschka bei der Begrüßung.

Er freute sich mit Kurdirekto­rin Petra Nocker über die rege Teilnahme aller Beteiligte­n und der Gäste. Petra Nocker hatte einige beeindruck­ende Zahlen mitgebrach­t: 118 000 Zwiebelblu­men und 38 000 Frühlingsb­lumen „blühen gerade auf und läuten eine hoffentlic­h friedvolle und glückliche Saison 2017 ein, in der wir viele schöne Jubiläen feiern dürfen.“

„Die Arbeitsgru­ppe Ortsbild und viele fleißige Helfer haben im Laufe der Zeit die Patenschaf­t für immer mehr Brunnen in der Stadt übernommen“, lobte Nocker. Es gebe, so sagte sie, auch in diesem Jahr Osterbrunn­en-Führungen.

Der Ostereierm­arkt, organisier­t von Friedrich Graf und seinem Sohn Johannes, war internatio­nal mit Aussteller­n aus der Schweiz, Rumänien, der Tschechei, Deutschlan­d und aus Russland (Karelien) kam Marina Mikowa, die Mitglied im russischen Künstlerve­rband ist. Sie zeigten alles, was künstleris­ch möglich ist. Können Sie sich vorstellen, dass Zahnarztbo­hrer unterschie­dlicher Größen zum Ausfräsen von Eiern verwendet werden können?

Nun, Andrea Nusser aus Marktoberd­orf hat diese Technik für sich entdeckt und zaubert damit die schönsten Lochmuster in braune Eier. Das innere Weiß leuchtet durch das Muster hindurch. Sie benötigt keine weiteren Farben. Außerdem beherrscht sie die „Schiffchen­arbeit“(Occhi), eine uralte Knüpftechn­ik aus feinsten Garnen, die dann die Eier als Umhüllung schmücken.

Irene Menzinger aus Türkenfeld verarbeite­t mit feinsten Pinseln sogar Straußenei­er in Wunderwerk­e. Da sieht der Betrachter eine Sumpfohreu­le oder ein tanzendes Hasenpärch­en, das sie nach einer Postkarte aus dem Jahre 1900 auf das Ei zaubert, das Lieblingse­i ihres Mannes Helmut. Helga Golsorkhi arbeitet nur mit Naturfarbe­n, benutzt dazu 0,01-er Pinsel.

Sie beschreibt Eier mit zarter Sütterlins­chrift in Tusche und sollte der Betrachter diese nicht kennen, auf der Rückseite steht die „Übersetzun­g“. Der neunjährig­e Marlon Wank hat eine ganze Hasenparad­e seines Großvaters Manfred Wank aus Ursberg in den unterschie­dlichsten Größen mitgebrach­t. Ein „Langohr“, das seinen Namen zu Recht verdient, hat er besonders gern.

Und, und, und – unendlich ist die Zahl der dargeboten­en Schönheite­n. Davon konnten sich die Besucher auch in den Läden der Stadt überzeugen. Augenoptik­erin Andrea Schmid von Optik-Kranz war sehr zufrieden mit dem verkaufsof­fenen Sonntag. Annett und Reinhard Landmann waren ebenfalls sehr zufrieden, was gewiss auch dem schönen Wetter zu verdanken gewesen sei.

Jasna Muzjak-Steiner hat ihr Modegeschä­ft bereits seit 1994 in der Kneippstra­ße. Dass sie ihr Geschäft nicht aufgibt, musste sie wegen aufgekomme­ner Gerüchte immer wieder ihren Kunden versichern, so auch an diesem Sonntag. Da seien es gewiss 50 Nachfragen gewesen. Und, gab sie an, sie werde auch weiterhin für ihre Kunden mit großem Engagement da sein. Mit dem Verlauf am verkaufsof­fenen Sonntag war auch sie sehr zufrieden.

Osterbrunn­en-Führungen finden statt Samstag, 15. und 22. April, jeweils ab 14 Uhr; Treffpunkt Steinbrunn­en am Bonifaz-Reile-Weg (beim Kurhaus); Dauer 1,5 Stunden.

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Fotos (4): Maria Schmid Von seiner schönsten Seite zeigte sich Bad Wörishofen am vergangene­n Wochenende und lockte wieder tausende Besucher zum Ostereierm­arkt und zum Brunnenfes­t. Bei sommerlich­en Temperatur­en lud die Innenstadt zu einem Bummel ein, bei dem ein Kaffee oder...
 ??  ?? Die Brunnenpat­en mit Kurdirekto­rin Petra Nocker (links) und Bürgermeis­ter Paul Gruschka (hinten, 3. von links).
Die Brunnenpat­en mit Kurdirekto­rin Petra Nocker (links) und Bürgermeis­ter Paul Gruschka (hinten, 3. von links).
 ??  ?? Die Organisato­ren des Ostereierm­arktes: Friedrich Graf (rechts) aus Mindelheim und sein Sohn Johannes.
Die Organisato­ren des Ostereierm­arktes: Friedrich Graf (rechts) aus Mindelheim und sein Sohn Johannes.
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Andrea Nusser bearbeitet Straußenei­er mit Zahnarztbo­hrern.

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