Die Borussia will Abteilung Sicherheit aufbauen
Watzke. Einfach wird das nicht. Psychologen wissen, dass eine sogenannte posttraumatische Belastungsstörung etwa vier Wochen nach einem traumatischen Erlebnis einsetzen kann; dass schon kleine Vorfälle genügen, um Schlimmes auszulösen – im Falle der BVBSpieler könne das eine Getränkeflasche sein, die jemand an die Scheibe ihres Busses werfe. Der eine Spieler könne das locker wegstecken, der andere könne nicht mehr in der Lage sein, kurz danach Fußball zu spielen, sagen sie. Jeder verarbeite den Sprengstoffanschlag auf seine eigene Weise.
BVB-Kapitän Marcel Schmelzer zum Beispiel ist nervös geworden, als die Polizei in Monaco am vergangenen Mittwoch vor dem Spiel kurz den Mannschaftsbus angehalten habe. Im Spiel gegen den AS Monaco sei das aber vergessen gewesen.
Bei aller Erleichterung über die Festnahme sorgte gestern das mögliche Tatmotiv für Befremden. „Dass man offensichtlich versucht hat, durch den Anschlag Kursgewinne zu realisieren – das ist natürlich Wahnsinn“, sagte Watzke. „Leider gibt es verrückte Menschen. Es ist schwer, solche verrückten Menschen zu verstehen“, meinte FC-Bayern-Coach Carlo Ancelotti. Watzke erklärte zudem, er habe Vorstellungsgespräche mit Sicherheits-Experten – darunter ExGSG9und BKA-Leute – geführt, um eine BVB-Abteilung Sicherheit aufzubauen. „Die Entwicklungen zwingen uns offenbar dazu, Sicherheitsmaßnahmen in ganz neuem Stil zu ergreifen.“