Umsturz unterm Korb
Basketball Drittliga-Aufsteiger Schwenningen will gegen Ausländer-Regel klagen
Schwenningen Gestern gaben die Panthers Schwenningen die Vertragsverlängerung mit Jaka Zagorc bekannt. Eigentlich nur eine Randnotiz, handelt es sich bei dem Basketballklub aus dem Schwarzwald doch nur um einen Drittliga-Aufsteiger. Doch der Verein schickt sich an, bundesweite Schlagzeilen zu machen – weil er das Regelwerk des Basketballs in Deutschland und vielleicht sogar des gesamten Sports aushebeln will. Die Panthers stören sich an der sogenannten AusländerRegel in der Pro B, die besagt, dass zu jeder Zeit drei deutsche Spieler auf dem Feld stehen müssen. Die Basketball-Funktionäre in Deutschland wollen damit die Nachwuchsförderung ankurbeln, von der langfristig wiederum die Nationalmannschaft profitieren soll.
Vom Kern her eine gute Idee, das sehen sie auch in Schwenningen so. Allerdings verstößt die Regel nach Auffassung von Panthers-Sprecher Matthias Busse eindeutig gegen europäisches Recht und ist damit nicht haltbar. Für Busse zählt die Freizügigkeit in Europa zu den Kernelementen des vereinigten Europas und kann auch durch den Sport nicht einfach ignoriert werden – so hehr die Ziele mit Blick auf den deutschen Nachwuchs auch sein mögen. Die Panthers drohen die 2. Basketball-Bundesliga GmbH, in der die 40 Klubs der zweitklassigen Pro A und der drittklassigen Pro B vereinigt sind, deshalb vor Gericht zu ziehen. Die Klage gegen die Diskriminierung europäischer Arbeitnehmer wird bereits vorbereitet, Busse und seine Mitstreiter sind fest entschlossen, zur Not auch durch alle Instanzen zu gehen.