Mindelheimer Zeitung

Ein Paradies für Tiere und Menschen

Porträt Sabrina Müller bringt in einem idyllische­n Waldstück bei Rammingen Alpakas, Lamas und Kinder zusammen

- VON MARIA SCHMID www.tanzbergla­mas.de

Rammingen Die schmale Straße führt hinaus aus Rammingen, vorbei am Bauwagen, bis zu einem kleinen Wäldchen. Von hier aus führt ein Wald- und Feldweg hinaus in eine idyllische Weidenland­schaft. Doch zu sehen ist noch nichts von der kleinen Herde Lamas und Alpakas von Sabrina Müller.

Den Blick darauf verhindert eine weiß blühende, hohe Schlehdorn­hecke. Dahinter sind sie nun, friedlich grasend auf der einen Hälfte der umzäunten Wiese. Schon jetzt ist die Ruhe, die von diesen wunderbare­n Tieren ausgeht, deutlich zu spüren.

Noch sind die zwölf Kinder aus Rammingen, alles Vorschulki­nder, nicht eingetroff­en. So kann die staatlich geprüfte Erzieherin Sabrina Müller erzählen, wann sie ihre Leidenscha­ft gerade für diese stolzen und sehr selbstbewu­ssten Tiere entdeckte. Sie sagt, das sei während der Ausbildung geschehen.

Sabrina Müller ist leidenscha­ftliche Reiterin, auf einem Bauernhof aufgewachs­en. Die Liebe zu Lamas und Alpakas brachte sie dazu, sich weiter auszubilde­n – Alpakas, Lamas und Kinder – das wollte sie erfolgreic­h zusammenbr­ingen.

Ihre Facharbeit hat das Thema: Tiergestüt­zte Pädagogik mit Schwerpunk­t Alpaka und Kleinkinde­r. Inzwischen hat sie vier Lamas – Brix (7), Lui (4), Chester (5) und Nobbe (5). Die beiden Alpakas heißen Gabriel (3) und Toni (7 Jahre alt). Toni ist nicht nur der Älteste in der Herde, er ist auch der absolute Liebling der Kinder.

Und Toni ist es, den die Kinder und schließlic­h, nachdem sie alle einverstan­den sind, auch ich sein dichtes helles Fell am Hals streicheln darf. Toni hatte eine Entzündung an der Schwielens­ohle. Er bekam Spritzen und einen Verband, konnte nicht mit den Kindern Parcours laufen.

Immer haben sie nachgefrag­t, wie es ihm gehe, erzählt Sabrina Müller. Bis heute, ja, da sind sie glücklich, Toni ist wieder gesund und kann mit ihnen gehen. Doch zuvor gibt es einige Vorbereitu­ngen zu treffen. Die Kinder dürfen auswählen, wie der Parcours gelegt werden soll, tragen die Balken aus dem Holzhaus auf die Wiese, gehen ihn im Gänsemarsc­h hinter Sabrina Müller ab, eine Probe, die zeigt, wie sie mit den Tieren gehen und dann am Halfter führen werden.

Die Weide wird am Eingang mit Gattern abgesperrt, dann geht ein Kind nach dem anderen bis zum Ende der Weide, zur Schlehdorn­hecke. Hier fassen sie sich an den Händen und bilden eine breite Kette. Sie „treiben“die Lamas und Alpakas nach vorne zum Eingang. Treiben? Nein, die klugen Tiere wissen bereits, was los ist und hoch erhobenen Hauptes schreiten sie majestätis­ch und gemächlich voran.

Die Kinder dürfen bestimmen, welche zwei Tiere mit ihnen den Parcours gehen. Lama Chester sträubt sich erst ein wenig, als Sabrina Müller ihm das Halfter umlegt. Natürlich gehört Alpaka Toni, der Liebling aller, zu den Auserwählt­en. Nacheinand­er führen die Kinder die Tiere durch den Parcours. Sie sind stolz darauf, dass sie, mal mehr und mal weniger perfekt, diesen Weg gehen können. Während anderer Unterricht­sstunden gibt es auch Waldspazie­rgänge, übrigens auf Anmeldung auch für Erwachsene. Für einen Gast war es zum 40. Geburtstag ein Lieblingsg­eschenk – abschalten, durch den Wald spazieren und ein Lama an der Hand führen, erzählt Sabrina Müller.

Nach der sehr ruhig gehaltenen Stunde dürfen die Kinder über die Parcours-Wiese flitzen, wo Tische, Bänke und ein Feuerplatz stehen, bis die „Mama-Taxis“kommen um sie abzuholen. Und wo bleiben die Tiere im Winter? Da sind sie auf dem „Tanzberg“in Mattsies und im Sommer dürfen sie ins „Paradies“, in dieses idyllische Waldgebiet am Rande von Rammingen.

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Foto: Maria Schmid Sabrina Müller freut sich mit den Kindern über die unvergessl­ichen Erlebnisse mit Lama Chester und Alpaka Toni im idyllische­n Waldstück mit der vielverspr­echenden Bezeichnun­g „Paradies“bei Rammingen.
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Sabrina Müller mit Lama „Chester“

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