Zuletzt gab es harte Töne gegen Asylbewerber
gegen internationale Abkommen verstoße. Weidel wendet sich auch gegen die Krankenversicherung für Asylbewerber, den aus ihrer Sicht „naiven Umgang“mit islamischen Hasspredigern und warnt vor überzogenen Erwartungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.
Der Lebensstil Weidels, die gerne einen dunklen Hosenanzug und weiße Bluse trägt, passt nicht zum Klischee einer konservativen Partei: Sie wohnt mit ihrer Lebenspartnerin und dem vierjährigen Sohn am Bodensee. Viel Zeit für die Familie bleibt ihr kaum. Die studierte Volkswirtin und Diplom-Kauffrau mit Doktortitel berät Start-up-Unternehmen weltweit. Nach mehrjähriger Auslandserfahrung in Asien mit Fokus auf China sowie in Europa und USA spricht die Frau mit den meist zurückgebundenen langen blonden Haaren Mandarin.
Bereits vor dem Parteitag in Köln übte Weidel schon mal für ihre neue Rolle: Sie forderte die Delegierten auf, die Wirkung ihrer Entscheidungen auf potenzielle Wähler nicht aus dem Auge zu verlieren. Primärziel müsse es sein, „mit maximaler Fraktionsstärke in den Bundestag einzuziehen“, sagte sie. „Alle anderen Belange sind diesem Ziel bedingungslos unterzuordnen.“
In ihrer Kölner Rede zeigte Weidel ihre harte Seite: Unter dem Beifall der Delegierten rief sie, die AfD werde sich „nicht den Mund verbieten lassen“. Politische Korrektheit gehöre „auf den Müllhaufen der Geschichte“.