Neue Probleme mit ein paar alten Drogen
Justiz Vergesslichkeit bringt Mann auf dem Weg nach Bad Wörishofen vor Kadi
Bad Wörishofen Schusseligkeit kann zu mancher Misslage führen. Das bekam jetzt ein 20-Jähriger zu spüren, der sich vor dem Schöffengericht Kaufbeuren wegen des Besitzes von Rauschmitteln verantworten musste.
Der Mann war, wie er sagt, Anfang Februar dieses Jahr von Kaufbeuren auf dem Weg zu Freunden nach Bad Wörishofen unterwegs, als ihn die Polizei beim Umsteigen am Bahnhof in Buchloe kontrollierte. Dabei erwischten ihn die Beamten mit einem kleinen Röhrchen, in dem sich 0,13 Gramm Amphetamine befanden. Der Angeklagte erzählte, er habe zu dem Zeitpunkt eine alte Tasche bei sich gehabt, weil sich die neue Tasche für Näharbeiten bei seiner Mutter befand. Ihm sei nicht aufgefallen, dass sich das Röhrchen mit Amphetaminen darin befand. Weil der junge Mann in der Vergangenheit bereits häufiger mit Rauschmitteln zu tun hatte und nachweisen konnte, dass er seit einem Jahr keine Drogen mehr konsumiert, behauptete der Mann, das Röhrchen „mit nicht mal einer halben Nase voll Speed“stamme noch von früher. Damals hatte er selbst Marihuanapflanzen angebaut, mit Haschisch und Marihuana gedealt und selbst verschiedenste Rauschmittel zu sich genommen.
Das habe sich geändert, als die Polizei im Februar 2016 in seiner Wohnung Kokain, THC sowie Amphetamine sicherstellte. Von der Zeit vor dieser Hausdurchsuchung stammten die in diesem Februar gefundenen Drogen, erklärte sich der junge Mann. Die Beamten, die damals in seiner Wohnung gewesen waren, hätten das Röhrchen übersehen.
Auch der Polizist, der ihn kontrolliert hatte und als Zeuge vor Gericht geladen war, berichtete, dass der 20-Jährige bei der Durchsuchung am Buchloer Bahnhof zwar nervös, aber auch überrascht über den Fund gewirkt hatte.
Das rettete den 20-Jährigen, denn weil das Gericht den Mann bereits wegen des Funds bei der Hausdurchsuchung verurteilt und er seine Strafe bereits verbüßt hatte, wurde dieses Verfahren eingestellt. Es konnte nicht bewiesen werden, dass die Drogen nach der Durchsuchung im Februar 2016 in die Tasche gelangt sind.